Was braucht man für Wohnungskatzen?

Mein Mann und ich spielen mit dem Gedanken uns eine Katze anzuschaffen. Es wäre eine reine Wohnungskatze mit der Möglichkeit auf einen Balkon zu gehen. Ich hatte bisher immer nur Freigänger und somit keine Ahnung, was mit reiner Wohnungshaltung auf einen zukommt.
Sollte man sich dann überhaubt eine Katze halten? Oder lieber zwei? Wie lange können Katzen alleine bleiben? Und wie verhindere ich, dass sie alles auseinander nehmen?
Was ich bisher gelesen habe, macht mich auch nicht schlauer. Hat jemand von Euch Erfahrungen und kann aus erster Hand berichten?

16 Antworten

Hallo Jekanadar,

du brauchst:

  1. Eine zweite Katze zu der ersten dazu. Ein Freigänger kann draußen Kontakt zu anderen Katzen halten, eine Wohnungskatze hat diese Möglichkeit nicht. Einen Katzenkumpel zum spielen, raufen, kommunizieren können wir Menschen einer Katze nicht ersetzen, egal wieviel Mühe wir uns geben und auch dann nicht wenn wir rund um die Uhr da wären und sie bespaßen würden. Es sollten definitiv zwei Katzen sein, damit sie nicht sozial verarmen.

  2. Kratzmöglichkeiten. Ein Kratzbaum, gerne auch ein paar Kratzbretter, mehrere Bäume etc. sollten in der Wohnung vorhanden sein. Hat die Katze nicht genug Möglichkeiten ihre Krallen zu schärfen oder zu klettern, wird sie es früher oder später an den Möbeln auslassen.

  3. Zum Thema Klettermöglichkeiten: Katzen lieben die Höhe. Da fühlen sie sich sicher und haben einen guten Überblick über die Lage. Gerade wenn mal Besuch kommt oder was ungewohntes in der Wohnung passiert gehen die Katzen gerne erstmal auf eine möglichst hohe Position um sich das von dort aus anzusehen, die Lage einzuschätzen und erst dann mischen sich viele unter's "Volk". Ein Kratzbaum ist dafür unerlässlich und wenn man seiner Katze eine Freude machen will, kann quasi eine weitere Ebene in seiner Wohnung einbauen, Wandregalbretter zwischen Kratzbaum und Schrank ermöglichen das Herumlaufen. Es gibt auch Liegemulden die man auf dieser Höhe anbringen könnte und über verschieden hohe Regale oder Regalbretter kann man an einer andere Stelle einen zweiten Auf-/Abstieg ermöglichen. Das würde den Miezen sicherlich auch gefallen.

  4. Ausreichend Klos. Wenn die Katze Freigang hat, kann sie sich aussuchen, wo sie hin macht. Da sind viele Katzen in der Wohnung dann nicht so wählerisch, weil sie außen ja die freie Wahl haben. Eine Katze die nur in der Wohnung lebt, kann sich nur dort erleichtern. Von ihrer Natur aus sind sie es aber gewöhnt, nicht immer an die gleiche Stelle zu machen. Darauf folgt: Viele Katzen haben die Vorliebe, ihr kleines und großes Geschäft örtlich zu trennen. Und viele Katzen teilen ihr Klo nicht gerne mit anderen Katzen. Bei zwei Miezen sollte man deshalb mindestens drei, im Idealfall vier Katzenklos in der Wohnung verteilen.

  5. Ausreichend Raum. Es gibt keinen Richtwert was die qm-Zahl angeht. Je größer desto besser ist es natürlich, aber auch in recht kleinen Wohnungen ist es in Ordnung für die Katze (vor allem wenn man mit einer extra Katzen-Ebene arbeitet). Es sollte jedoch mindestens soviele Räume wie Katzen geben (und diese sollten auch ständig zugänglich sein für die Tiere), damit sich die Miezen auch mal aus dem Weg gehen können wenn sie gerade mal ihre Ruhe haben wollen. Ein Balkon ist auch super, frische Luft schnuppern und in der Sonne braten lieben auch die Wohnungstiger. Jedoch: Wenn es einen Balkon gibt auf den die Katzen dürfen, muss dieser unbedingt durch ein Katzennetz gesichert werden. Auch Katzen mit super Gleichgewichtssinn schalten mal den Kopf aus wenn sie ein "lecker Vögelchen" vorbei fliegen sehen und springen vllt unbedacht hinterher... selbst wenn die Katze den Sturz überlebt wird sie von den Straßen, dem Verkehr, dem Lärm wohl überfordert sein und vllt. davon laufen, Wohnungskatzen sind das ja nicht gewohnt! Also unbedingt ein Netz am Balkon anbringen.

  6. Ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten. Wenn Wohnungskatzen zu mehreren (min. zu zweit) sind, ist es okay wenn tagsüber mal keiner da ist wegen Arbeit, Einkaufen etc. Da können die Miezen sich gut alleine beschäftigen. Aber man darf nicht den Fehler machen sie zu vernachlässigen weil "sie doch einander haben und sich miteinander beschäftigen können". Auch oder gerade eine Wohnungskatze will beschäftigt werden. Dazu gehört natürlich das Kuscheln, aber man muss auch dafür sorgen, dass sich die Schätzchen genügend bewegen und nicht einrosten. Die Jagd nach dem "roten Punkt" (Laserpointer) ist super zum Auspowern. Aber bitte nie direkt in die Augen leuchten und am Schluss des spiels immer ein Leckerchen oder andere Beute bereit halten, sonst frustriert es die Katzen auf Dauer, nie einen Erfolg zu erzielen. Auch Federangeln können den Jagdtrieb der Katze befriedigen, oder Baldriankissen. Zudem sollte man auch dem Katzenköpfchen Beschäftigung geben, hierzu eignet sich z.B. gut ein Katzenfummelbrett (google es mal, die Bilder werden einleuchtend sein falls Du noch nicht weißt was das ist!)

  7. Ernährung. Eine Wohnungskatze ist was die Ernährung betrifft vollständig auf ihren Besitzer angewiesen. Katzen die Freigang haben können sich auch mal ne Maus oder einen Vogel fangen. Wohnungskatzen nicht. DEshalb hat der Besitzer einer Wohnungskatze (dazu zähle ich übrigens auch) meiner Meinung nach NOCH mehr Verantwortung dem Tier gegenüber, was das Futter angeht. Man sollte unbedingt auf eine hochwertige Ernährung achten (d.h. möglichst hoher Fleischanteil im (Nass-)futter und kein Trockenfutter geben (schlecht für Nieren, Blase, Zähne etc.). Ich füttere zudem auch immer wieder mal Rohfleisch ......

...... (bitte kein Schwein, ist gefährlich!), das entspricht der Natur des Tieres und ist super für die Zähnchen. Bis zu 20% der Gesamtnahrung darf man rohes Fleisch einfach so zufüttern. Wenn man mehr Rohfleisch geben möchte, sollte man sich mal mit dem BARFen auseinander setzen (=biologisch artgerechte RohFütterung), denn dann muss man supplementieren (Nährstoffe zufügen), damit das Tier keine Mangelerscheinungen bekommt.

  1. Einigkeit über die Anschaffung. Hatte dein Mann schonmal eine Katze oder überhaupt ein Haustier? Du kennst das schon, weißt worauf Du dich einlässt. Spreche mit deinem Mann viel darüber und erkläre ihm auch die Eigenarten, die so eine Fellnase mit sich bringt. Eine Katze im Haushalt bedeutet immer mehr Arbeit, dass auch mal was zu Bruch gehen kann, dass unter Umständen die Möbel/Einrichtung leiden, selbst wenn die Katze nicht mutwillig dran herum kratzt, es fliegen Katzenhaare durch die Gegend, man ist nicht mehr so sehr flexibel (was z.b. Kurzurlaub oder Urlaub im allgemeinen angeht etc.) Auch wenn dies keine positiven Punkte sind (die positiven Punkte kennst Du ja auch selbst schon und wirst sie ihm sicher schon erklärt haben) solltest Du solche Dinge auch ansprechen. Eine Katze ist ja kein Spielzeug und sollte nicht gleich wieder abgegeben werden müssen, weil der Partner dann doch nicht damit klar kommt oder so. Das viele drüber reden davor ist also nur gut für Dich und die Katzen, die bei euch einziehen werden wenn eure Entscheidung positiv ausfällt ;-)

So. Gerade fällt mir nicht mehr ein. Aber das war ja schon eine ganze Menge ;-) Hoffe ich konnte Dir etwas helfen, wenn es noch Fragen gibt: immer gerne :-)

Man sollte immer zwei Katzen gemeinsam halten, damit sie jemanden zum Spielen hat, wenn sie allein sind. Pro Katze ein Katzenklo und wenn möglich noch eines zusätzlich (bei einer Katze 1 + 1) Kratzbaum, Wasserschüssel, 2 Futterschüssel + Schüssel für Trockenfutter Spielzeug: Schnur, Bällchen, Angel, selbstgebastelte Spiele (muss man ausprobieren, wofür sich die Katzen interessieren.

Als erstes benötigt die Kate eine Toilette. Dann etwas Spielzeug oder anders zur Beschäftigung. Gut ist auch eine Kratzmatte für die Krallen. Generell macht es der Katze nichts aus, wenn sie alleine ist. Katzen sind keine Rudeltiere. Allerdings kann es sein dass die Katze Dinge kaputt macht und dagegen kannst du fast nichts machen. Katzen haben stets ihren eigenen Willen. Ist es ein Kater, so würde ich dringenst zu einer Kastration raten, da er sonst irgenwann anfängt sein Revier zu makieren (Urin). Etwas Gras (Katzengras) ist auch nicht schlecht wegen den Haaren im Magen... Auch weniger Fett und Proteinhaltiges Futter empfielt sich.

Katzen sind Rudeltiere. Sie jagen nur alleine ... aber ansonsten brauchen sie Artgenossen.

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