Warum faucht eine Jungkatze die andere an - wegen Kitten?

Hallo, Meine Frau und ich haben Katzen, ein Geschwisterpaar (Paula und Finchen, ca. 14 Monate) und seit gestern Abend einen Kater (Hugo, 8 Wochen).

Dass die beiden Älteren gegenüber dem Jüngeren Anfangs komisch sind kann ich nachvollziehen. Plötzlich ist ein neues Rudelmitglied da. Paula tut sich sichtlich schwerer als Finchen mit Hugo. Finchen haut mehr ab und bleibt auf Abstand, während Paula beobachtet und sobald Hugo zu nahe kommt (1,5 m ca.) faucht und "knurrt" sie.

Wie gesagt bis hier hin ist noch alles okay, da Eingewöhnung. Nun kommt das komische, Paula faucht auch Finchen an. Die beiden sind wie gesagt Geschwister und kennen sich von Geburt an und sind immer zusammen aufgewachsen. Finchen geht trotzdem auf Paula zu und will spielen, aber Paula blockiert. Kann mir wer sagen warum nun Paula ihre Schwester angeht? Ist es nur der Stress wegen dem Kleinen und das legt bald wieder (wenn überhaupt)?

3 Antworten

ein neues Rudelmitglied da

Die einzige Katze die im Rudel lebt, ist der Löwe, andere Wildarten bilden lockerere Gemeinschaften aus zwei, gelegentlich drei oder vier Tieren(Geparden zum Beispiel).

Die Hauskatzen und die meisten Wildarten mögen zwar soziale Kontakte zu Artgenossen, dulden sie aber nur eingeschränkt und nach gutdünken in ihrem Revier.

Daher tut man seinen Katzen häufig keinen Gefallen, wenn man sie zwingt, ihr Revier zu teilen. Ein ausreichend großer Lebensraum (Haus, Wohnung, Freigang) führt in der Regel zu einer Pattstellung.

Unsere Katze duldet fast immer Besucher im Garten (geschlechtsneutral) und "lädt" gelegentlich zu einer Hausbesichtigung ein.

Wie lange Besucher geduldet werden und warum, ist zumindest uns eigentlich nie einsichtig. Aber wenn es genug ist, macht sie das sehr deutlich.

Das geht auch gegenüber kräftigeren Tieren notfalls bis zum Körpereinsatz, wobei sie womöglich einen Heimvorteil hat. Jedenfalls war bisher immer eindeutig, wer "das sagen" hat.

Hallo, ja, sie faucht wegen Hugo.

Paula ist durcheinander. Ein neues Familienmitglied und sie kann die Situation nicht so recht einschätzen. Angst spielt meist auch eine Rolle.

Niemand kann zu 100 % sagen, ob Paula sich wieder beruhigt oder ob die Ablehnung / Angst gegenüber Hugo bleiben wird. Häufig legt sich das wieder. Manchmal braucht es Tage, manchmal Wochen. Bei unserem Tierarzt hat das Zusammenführen seiner älteren Katze mit einer Jungkatze 2 Jahre gebraucht. Er erzählt das immer, wenn jemand in seiner Praxis ihm die Frage stellt, ob das wohl gut geht mit einer neuen Katze ( und der alten Katze. ). Leider kann das niemand genau sagen, weil jede Katze sich anders verhält.

Die Chancen stehen nicht schlecht, weil du zwei Jungtiere hast mit 14 Monaten. Für jüngere Tiere ist es etwas leichter sich an an neues Rudelmitglied zu gewöhnen. Wenn die Katzen ausreichend Platz haben und raus dürfen,ist es noch besser. Dann können sie ausweichen und sind nicht ganz so gestresst.

Dass Paula jetzt auch ihre Schwester anfaucht zeigt, wie durcheinander sie im Moment ist. Sie steht unter Stress und muss erstmal alles für sich sortieren. Katzen sind unterschiedlich sensibel. Ich hatte bis vor drei Wochen eine ähnliche Situation zuhause.

Wir haben auch ein Geschwisterpaar ( 14 Monate). Dazu noch zwei Katzen ( 11 Jahre und 10 Monate). Alles Freigänger, also Platz zum Ausweichen ist da.

Im Mai habe ich vom Tierheim einen Wurf Kitten zum Großziehen bekommen. Die drei Kleinen waren acht Tage alt.Unser 14-Monate altes Katzenmädchen hat vom ersten Tag an geknurrt und gefaucht. Das Verhalten hat sich leider nicht gelegt. Bis zur Vermittlung der Kleinen vor drei Wochen. Sie hat die untere Etage gemieden ( wo die Babys sich aufhielten) und war nur noch oben oder draußen unterwegs. Auch ihren Bruder und unsere anderen beiden Katzen hat sie angefaucht wenn sie ihr zu Nahe kamen. Sie hat weniger gefressen als sonst und war sichtlich nervöser. Unsere anderen drei Katzen haben viel entspannter reagiert und haben sich auch öfter auf Baby-Beobachtungsposten gelegt und sich ganz klein gemacht und sich dann  an die Zwerge rangerobbt.

Spielt mit ihr ( auch ohne Hugo ) und schaut,dass sie einen Platz hat, an dem sie Ruhe hat und sich zurückziehen kann. Wenn das gemeinsame Fressen sie zu sehr stressen sollte ( wenn sie sich immer umschaut beim Fressen ), füttert sie separat von Hugo und Finchen. Das hat bei uns zumindest etwas geholfen, weil unsere auch beim Fressen immer sehr nervös wirkte.


Es wird so sein wie du vermutest. Die neue Umgebung + fremde, neue Familienmitglieder sind erstmal stressig. Unser Kater hat in solchen Situationen auch gerne sein Brüderchen dafür verantwortlich gemacht. Nach ein paar Tagen ist alles wieder gut. Nur nicht dazwischen gehen. Die beiden klären das schon unter sich.

nein dazwischen gehen werde ich nur wenn es wirklich ein zu heftig wird mit dem angehen. das ist bisher, gott bewahre, noch nicht passiert. hört sich meist nur schlimm an :) ich gebe den beiden aufmerksamkeit und hugo ist "zweitrangig" wenn einer der beiden anderen da ist.

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