Wie sieht die optimale Ernährung einer Katze aus?

Hallo Wir besitzen 2 Katzen, die draußen und drinnen leben. Nun gibt es so viele Möglichkeiten ein Tier zu füttern. Unsere Katzen erhalten 2x am Tag je 100g Nassfutter und Trockenfutter sowie frisches Wasser erhalten sie drinnen und draußen.

Erhalten unsere Katzen genügend bzw. die richtigen Nährstoffe und Flüssigkeit? Da unser Budget keine großen Sprünge zulässt kaufen wir günstiges Futter in der Zoohandlung. Wen also jemand ein "gesundes" und preiswertes Futter empfehlen kann, dann bitte auch noch zu euren Erfahrungen schreiben. Gruß aus der Schweiz

5 Antworten

Ich denke, ihr macht das schon richtig. Wenn es der Katze gut geht, sie glänzendes Fell hat, fit ist und gesund und kräftig wirkt, dann stimmt das Futter. "Felix"-Futter ist recht günstig und nahrhaft, wie ich finde.

Wir geben unserer Katze dreimal am Tag Nassfutter und nur wenig Trockenfutter, höchstens zweimal pro Woche. Trockenfutter ist nicht so besonders gut für Katzen und sollte eher einen geringen Teil der Nahrung von Katzen ausmachen. Dazu findest du im Internet und auch auf meinem Profil sehr viele Informationen.

Ab und an halte ich ein wenig Naturjoghurt für sinnvoll. Dadurch bekommen sie noch ein wenig Eiweiß und nehmen auch Flüssigkeit zu sich. Verdünne den Joghurt am besten noch mit ein wenig warmem Wasser.

Ansonsten brauchen Katzen gar nicht so viel mehr. LG

Danke für deine lieben Worte. Das Fell glänzt und ansonsten sind sie pumperl gsund 😊🝈. Das mit dem joghurt werde ich versuchen. Guter tipp - merciii Sonnige grüsse

2 x 100 g ist deutlich zu wenig (es sollten 120 - 130 g pro Mahlzeit sein, vor allen Dingen, wenn sie draußen sind, denn dann ist der Kalorienverbrauch deutlich höher als bei Wohnungskatzen) und 3 Mahlzeiten sind eindeutig gesünder für den Stoffwechsel.

1 - 2 x wö. 1 Tl weichgekochtes Eigelb ist auch sehr gesund und mehrmals wö. 1 - 2 EL Joghurt mit lebenden Kulturen (z. B. Pur Biac von Aldi)

Verzichtet bitte unbedingt auf Trockenfutter! Begründung: Es hat rein gar nichts mit gesunder Katzenernährung zutun und ist sowohl schädlich für die Zähne (die Stärkereste legen sich als zäher, klebriger Belag auf die Zähne, was Zahnstein begünstigt) als auch die Nieren (Trockenfutter saugt Wasser auf und senkt somit den Flüssigkeitslevel), das heißt eine Katze muss mindestens die 3-fache Wassermenge der aufgenommenen Futtermenge zu sich nehmen, um ihn zu halten, was keinem Tier möglich ist. Macht selber den Test und tropft Wasser über’s Trockenfutter - ihr werdet sehen, wie schnell es das aufsaugt, und nichts anderes passiert im Körper der Katze! Was erschwerend hinzu kommt: Fängt sie erstmal an zu trinken, hat die Dehydration (Austrocknung) bereits eingesetzt - oft mit gravierenden Folgen, wenn sie es über die Jahre verteilt ausschließlich erhält, wie etwa Diabetes, Nierenversagen und ein vorzeitiger Tod. Männliche Tiere sind aufgrund ihrer langen Harnröhre umso anfälliger für Harnsteine etc.. Eine Katze braucht schlichtweg Flüssigkeit; von Natur aus ist sie es gewohnt, sie über die Nahrung aufzunehmen in Form von Mäusen, Fischen und dergleichen. Diese bestehen bis zu 80% aus Wasser - Trockenfutter hingegen hat nicht mal 10% Wasser! - Anlass genug, dieses gar nicht erst in Erwägung zu ziehen. Des Weiteren ist Trockenfutter vielfach die Ursache für Übergewicht, Verstopfung und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind.

Auch getreidefreies Trockenfutter wird den Bedürfnissen einer Katze nicht gerecht, denn statt Getreide kommen anderweitige Zutaten zum Einsatz, die im Napf einer Katze nichts verloren haben, da es größtenteils (50 bis 80%) pflanzliche Erzeugnisse sind, z. B.

  • Kartoffelpulver
  • Rübentrockenschnitzel (= Nebenerzeugnis aus der Verarbeitung von Zuckerrüben zu Zucker)
  • Zellulose (= Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden)
  • FOS (= Fructo-Oligo-Saccaride; diese werden ebenso aus Zuckerrüben gewonnen)
  • MOS (= Mannan-Oligo-Saccharide; das sind Ballaststoffe aus der Zellwand von Hefe und unverdauliche Kohlehydratbestandteile)
  • Bierhefe (= einzellige Hefepilze; diese vermehren sich während der Gärung durch die Mischung von Wasser, Hopfen und Gerste - und somit den wichtigsten Bestandteilen zur Bierherstellung)
  • Erbsen
  • Strauchtomaten
  • Löwenzahn
  • Bockshornklee
  • Fenchelsamen und
  • Yucca-Extrakt (Yucca gehört zur Familie der Spargelgewächse und ist somit ebenso pflanzlich).

Pflanzliche Erzeugnisse dürfen jedoch nur zwischen 3 und 5% betragen, damit ein Futter in der Hinsicht als hochwertig bzw. gut oder akzeptabel einzustufen ist ==> wichtig: ohne Verarbeitung von Mais und Soja!

Am besten, man gewöhnt eine Katze gar nicht erst an Trockenfutter, und sie wird es mit einem gesunden und langen Leben danken. Und sollte sie dennoch derartige Krankheiten entwickeln, was natürlich passieren kann (es gibt ja auch sehr wenige Nichtraucher, die Lungenkrebs bekommen), dann muss man zumindest nicht bei sich anfangen!

Doch leider fängt ein Großteil der Besitzer aus folgendem Grund nicht bei sich an: Viele Tierärzte schieben Diabetes, Harnwegserkrankungen und Niereninsuffizienz fälschlicher- und somit fatalerweise auf das Alter! Grund: Sie haben oft nur unzureichendes Wissen über Katzenernährung, da sie die Informationen aus der Futtermittelindustrie erhalten, deren Ziel u. a. auch der Verkauf von Trockenfutter ist! Nur die wenigsten(!) sind in der Hinsicht so kompetent wie diese 4 Tierärzte:

  • Zitat Lisa A. Pierson (DVM = Doctor of Veterinary Medicine): Es ist unglaublich frustrierend, dass meine Kollegen eine Trockenfutter-Diät empfehlen anstatt Dosenfutter mit zugesetztem Wasser.
  • Zitat Dr. Bettina Brabänder: Das Zeug ist so etwas wie Fastfood bei Kindern und als ständige Kost nicht gesund.
  • Zitat Dr. Ian Billinghurst: Die traurige Wahrheit ist, dass Fertigfutter hilft, Tierärzte mit Patienten zu versorgen.
  • Zitat Dr. med. vet. Dorsie Kovacs: Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzern das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier.

Nicht alles, was im Handel für Katzen erhältlich ist, wird ihren Bedürfnissen gerecht - fängt beim Trockenfutter an und hört beim Halsband auf. Alles Geschäftemacherei, die zu Lasten der Tiere geht!

…, da der Platz leider nicht ausreichte:

Wenn überhaupt(!) kann Trockenfutter als Leckerli gegeben werden (10-15 Stück pro Tag und Katze). Eine gute Wahl sind z. B. Knabberstangen (natürlich nur die zucker- und getreidefreien und mit 95% Fleischanteil). Im Prinzip stellen sie ein Halbfeuchtfutter dar (Flüssigkeitsgehalt zwischen 14 und 31%). Weitere Vorteile: Durch die Perforation und Einzelverpackungen gerät man nicht so leicht in Versuchung mehr zu geben, wenn sie betteln; außerdem sind sie eingeschweißt, Stichwort Aromaversiegelung und Schimmelprävention.

Man bedenke: Eine Katze benötigt täglich mindestens 60 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht [je nach Temperatur, Gesundheitszustand, Alter und Aktivität sogar bis 80 ml ==> z. B. im Welpenalter, bei Durchfall oder chronischer Niereninsuffizienz (CNI)]. Da kommt ein Tier mit Trockenfuttergabe niemals hin, zumal es - im Gegenteil - auch noch Wasser entzieht! Leider müssen im Alter viele Trockenfutter-Katzen am Blasenkatheter angeschlossen und / oder wegen Niereninsuffizienz behandelt werden bzw. viele Tiere wegen Zahnbeschwerden auch schon früher (Stichwort Zahnsanierung aufgrund Zahnfleischentzündung und Zahnstein, Kosten 200 €). Dies ist häufig der Tatsache geschuldet, dass sich Katzenbesitzer nie das erforderliche Wissen darüber angeeignet haben. Entsprechend groß ist der Aufklärungsbedarf.

Solange euer Nassfutter getreide- und zuckerlastig ist, verzichtet bitte auch darauf! Die beste Wahl ist hochwertiges Nassfutter mit 60% Fleisch-Mindestanteil ohne Getreide und Zucker, z. B.

  • Real N*ture
  • Animonda C*rny
  • Gr*u und
  • Sel*ct Gold (alle erhältlich im Zoofachhandel).

Gut bis akzeptabel und somit ein Kompromiss zwischen Geldbeutel und Qualität sind folgende Sorten:

  • L*x (erhältlich beim A-Discounter Nord)
  • C*chet (erhältlich beim A-Discounter Süd)
  • B*anca (alle, außer „Geflügel und Leber in Wildgelee“ ==> hellgelbe Dose; erhältlich beim P-Discounter) sowie
  • Opt*cat (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich beim L-Discounter).

Ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen!

Hallo

Ein GROSSES MERCIII für deine ausführlichen und detaillirten Infos. Das hat mir sehr weiter geholfen. Ich werde in Zukunft alle Tipps in den Einkauf einbeziehen. Auf der aktuellen Futterpackung steht Pflanzliche Nebenerzeugnisse - jedoch nicht wie viel. Für das Trockenfutter werden wir uns eine Alternative ausdenken müssen. Sie werden zwar am Morgen und am Abend pünktlich gefüttert mit Nassfutter. Jedoch steht draussen "für den kleinen Hunger zwischendurch" bis jetzt immer noch ein Schälchen Trockenfutter. Nochmals Danke !

Gern geschehen :-)

Anbei: Pflanzliche Nebenerzeugnisse und Eiweißextrakte sollte ein Futter möglichst nicht enthalten, mit Betonung auf Nebenerzeugnisse.

Was außerdem wissenswert ist:

  • Zucker wird häufig als Fructose, Karamell, Saccarose oder Dextrose deklariert.
  • Vorsicht auch bei Ölen und Fetten: Diese müssen zwar nicht, können aber minderwertig sein. Besser wäre eine genaue Angabe, z. B. Hühner- oder Geflügelfett. Merke: pflanzliche Öle + Fette sind nicht empfehlenswert bzw. tierische sind empfehlenswert.
  • Der Rohproteingehalt sollte mindestens 10% betragen, besser wären 12 oder mehr ==> vorausgesetzt, es sind tierische anstatt pflanzliche Proteine. Ist der Großteil pflanzlich, so können auf Dauer die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden.
  • Der Rohfettgehalt sollte mindestens 5% betragen. Neben Fetten können auch fettähnliche Substanzen gemeint sein, z. B. Carotinoide. Zuviel Fett macht zwar dick, doch besteht ein Mangel, können stumpfes Fell, Knochenstoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen die Folge sein.
  • Rohasche enthält anorganische Bestandteile des Futters und somit Mineralstoffe mit Nährstoffcharakter (z. B. Mengen- und Spurenelemente). Rohasche gibt die Verwertbarkeit des Futters im Magen-Darm-Trakt an und sollte maximal(!) 2,5% betragen, besser wären 1,5-2%. Merke: Je geringer der Wert desto besser die Verdaulichkeit. Ist der Wert zu hoch, kann eine Verunreinigung vorliegen.
  • Rohfasern sind Ballaststoffe zur Darmregulierung, z. B. Cellulose und Lignin. Ein guter Wert liegt unter 1%. Merke: Je höher der Wert desto größer die Kotmenge, d. h. desto minderwertiger das Futter. Mit einem zu hohen Wert können auch Nierenschäden und Zahnstein einhergehen. Es gibt auch Futter mit 0,1% Rohfaseranteil, was optimal ist.
  • Je niedriger die Fütterungsempfehlung auf der Dose desto hochwertiger ein Futter. was im Umkehrschluss bedeutet: Je getreidelastiger (und somit minderwertiger) ein Futter desto größer die benötigte Futtermenge. Grund: Durch den sehr kurzen Katzendarm* kann der feline Organismus das Getreide nicht richtig aufspalten, verdauen und verwerten. Bei qualitativ hochwertigem Futter ist dies nicht der Fall. Die Katze kann mehr davon verwerten, scheidet entsprechend weniger Kot aus und muss seltener aufs Klo.

*Die Darmlänge einer Katze im Verhältnis zur Körperlänge beträgt 3:1 ==> zum Vergleich: die Darmlänge eines Menschen im Verhältnis zur Körperlänge beträgt 6:1.

Anmerkung: Die obigen Werte für Rohprotein, Rohfett, Rohasche und Rohfaser beziehen sich auf Nassfutter und liegen beim Trockenfutter höher:

  • Rohprotein: 27-40%
  • Rohfett: 16-31%
  • Rohasche: < 5,4%
  • Rohfaser: < 4,5%

Stichwort kleiner Hunger zwischendurch: Besser als ständige Futter-Verfügbarkeit in Form von Trockenfutter wäre eine dritte Nassfutter-Mahlzeit. Begründung:

  • Erstens kann Fressen sonst zu einer Art Beschäftigung werden, Stichwort Fresssucht,
  • zweitens können Katzen bei ständiger Futter-Verfügbarkeit kein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl mehr entwickeln,
  • und drittens neigt Trockenfutter bei Temperaturen von ca. 28° C vermehrt zu Bildung von Schimmelpilzgiften (==> krebserrregend).

LG, Kathy

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