Katzenjunges gefunden! Was muss ich unternehmen?
Hallo zusammen,
ich habe heute auf dem Nachhauseweg ein kleines Katzenjunges gefunden! Da ich auf einer Landstraße gefahren bin, gehe ich mal davon aus, dass es ausgesetzt wurde.
Ich habe noch nie eine Katze gehalten und überhaupt keine Ahnung, wie ich reagieren soll! Das Tierchen ist nocht nicht alt, ich schätze es mal auf 4-5 Wochen. Es ist noch sehr unsicher auf den Beinen, aber keinesweges geschwächt oder abgemagert, es war aber sehr kalt und nass, als ich es gefunden habe. Ich halte Kaninchen und habe aus diesem Grund Aufzuchtsmilch da, welche es eben auch mit Dank zu sich genommen hat ( was ja schonaml ein gutes Zeichen ist), zudem sitzt das Kleine jetzt in einem Körbchen, wurde vorher von mir trockengerubbelt , warm genug ist es, denke ich.
In ca 1 Stunde kommt eine befreundete Tierärztin vorbei und schaut sich das Kleine mal an. Was kann ich so lange machen? Muss ich das jetzt irgendwo melden? Mein Mann ist nun schon auf dem Weg zum Platz, an dem ich die Katze gefunden habe und sucht nach weiteren Geschwistern. Ich finde, man sollte irgendwo Bescheid sagen, aber wo? Bei der Polizei vielleicht sogar? Schließlich hat es heute schlimm gewittert und geregnet.
Hat jemand Erfahrung mit der Aufzucht von Katzen? Was muss ich beachten, sollte das Tier weiter bei uns bleiben, bis es " so weit " ist?
Liebe Grüße und Dankeschön
11 Antworten

Bescheid sagen kannst du wirklich bei der Polizei, nicht dass euch nachher ein Diebstahl unterstellt wird, auch, wenn ihr nur helfen wolltet. Und dann vielleicht noch beim nächsten Tierheim, falls jemand sich dort meldet, und den Wurf seiner Katze sucht. Da bist du immer auf der sicheren Seite. Wenn du die Kitten nicht behalten kannst, findet sich im Tierheim sicher auch jemand, der sich mit Kittenaufzucht auskennt, und das übernimmt.
Wichtig ist, dass die Tierchen solange wirklich alle 2 Stunden Aufzuchtmilch bekommen. Danach mußt du ihr Bäuchlein und den Po (mit einem Zewa oder so) etwas reiben, weil so kleine Dingerchen noch nicht alleine ihr Geschäftchen machen können.
Viel Glück für das Zwergchen.

Ich habe ich meine eigenen schmerzlichen Erfahrungen. Ich wohne in einem Dorf, Vermieter ist Arzt, jedoch tierfeindlich, die wollen nur Nutztiere, die irgendwann, wenn sie alt sind, zum Abdecker gebracht werden. Die haben hier unten für den Stall zum Rattenfangen Katzen, die sich immer wieder vermehren, sie hungern, haben keine Liebe, bekommen altes und vergammeltes Hundefutter und stinkende Reste. Ein Kleines habe ich aufgenommen, obwohl ich schon drei Katzen habe, die aber von den Vermietern nur geduldet werden, und glücklicherweise erlaubte man mir, es zu behalten, als ich davon erzählte. Es war Dezember, zwei Tage später kam der Kälteeinbruch, und das Kätzchen wäre verhungert und erfroren, die anderen waren wohl schon tot. Es war winzigklein und kam mir aus dem eisigen ekligen Stall unten zugelaufen. Die Kleine frass man gerade schon selbständig, deshalb ging es gut. hat sich eine süße kleine Katze draus entwickelt.
Vor kurzem das gleiche Spiel, nur war es Juni. Der kleine Kater war winzig, saß vor dem Stall und miaute lange kläglich, bis ich es mitbekam und sah, dass eine größere Katze neben ihm wohl nicht seine Mutter war und sich um ihn nicht kümmerte. So nahm ich ihn mit hoch. Doch er brauchte noch das Fläschchen, und ich fuhr gleich zu meinem Tierarzt, besorgte ein Fläschchen und erkundigte mich überall und auch in Katzenhilfen im Internet etc. Alles schien gut zu gehen. Dann ging es mir ähnlich wie dir. ich traf den Sohn der Vermieter und erfuhr, dass die ganze Katzenfamilie denen dann wohl doch wegen der vielen anderen zu viel wurde und ins Tierheim gebracht wurde. Ich glaube aber, der Katzenfeind (Arzt!) hat sie umgebracht. Ich beschwerte mich über das Ganze und die erfuhren dabei, dass ich das Tierchen mitgenommen hatte.
Nun bekam ich Drohungen (Diebstahl) und Kündigungsdrohungen, wenn ich das Kleine nicht sofort wieder runter bringen würde. Das hätte ich niemals gemacht, und nun kam der Stress, die Angst, dass die mit Polizei das Katerchen holen lassen würden u.s.w. Fünf Tage und Nächte gab ich alle drei Stunden dem Kleinen Milch aus der Flasche, vorsichtig, doch ich war völlig übermüdet und gestresst auch wegen der Angst, dass die es sich holen würden, wie auch immer.
Im Tierheim hatte ich telefonisch niemanden erreicht, denn es waren Pfingsttage. Ich wollte da wissen, was genau ich beachten müßte, rechtlich und wegen der Pflege und der Aufzucht. Ich meldete mich dann nicht mehr da, weil die gerade meinen alten Kater
eingeschläfert hatten, den ich blauäugig zur Vermittlung und Pflege da hingegeben hatte. Das war ein entscheidender Fehler, ich traute nun dem Tierheim nicht, auch fachlich nicht mehr. Doch später erfuhr ich, dass die jemanden hatten, der den Kleinen hochgepäppelt hätte. Ich aber begann Fehler zu machen, trotz aller Recherchen, war völlig übermüdet, konnte nicht mehr klar denken, sorgte mich mehr um die Eigentumsverhältnisse, da die den Kleinen zurückhaben wollten etc. statt die allerwichtigsten Gefahren und Probleme zu beachten. Ich machte erst alles richtig - wärmte den Kleinen vorsichtig mit Wärmflasche und Rotlicht, wog genau die Milchmenge und ihn selbst, passte auf bei der Milchgabe mit dem Gumminuckel etc.
Und dann: Obwohl ich gelesen hatte, dass man besser nur das Fläschchen statt einer Kanüle (Spritze ohne Nadel) nehmen soll wegen der Erstickungsgefahr dabei, kam ich auf die Idee, es mit einer Kanüle zu füttern. Erst nahm ich eine mit 6 ml, das ging noch gut, doch dann nahm ich beim Tierarzt, wo ich nunmehr das beste verträgliche Milchpulver KMR bestellt hatte, eine 12 ml-Kanüle mit. Ohne die Gefahr zu beachten, machte ich mich damit an die Milchgabe und drückte dem Kleinen dabei die Zähnchen auseinander, so dass er nicht mehr richtig schlucken konnte.
Das Schlimmste war, dass ich zu Hause mit der neuen Anleitung, die von der früheren Zusammenstellung der Milch auch in der Menge abwich, nicht gleich klarkam und viel zu viel Milch mit der Kanüle ins Mägelchen spritzte. Statt darauf zu achten, nur höchstens 18 ml (24 Gramm) maximal zu geben, wie das immer leicht beim Fläschchen zu kontrollieren war, hörte ich nicht mehr auf mit der Kanüle, die ich wie in Trance immer wieder nachfüllte. Ich glaube, ich hatte fast die doppelte Menge gegeben, und der Kleine konnte ja kaum schlucken, doch tapfer ertrug er es anfangs, ohne zu ersticken. Ich hatte ihn auch bei der Kanüle hier mit einem Tuch fest eingewickelt, und er konnte sich mit den Ärmchen nicht befreien. Sein Mäulchen konnte er wegen der harten Kanüle nicht schließen. Er hat es nicht überlebt. Mein Stress und die riesige Müdigkeit ließen mich alles falsch machen, ich konzentrierte mich nicht, dachte, ich kann das alles, hatte aber einen Blackout, die Vermieterdrohungen im Kopf.
Ich hoffe, dass dein Kätzchen es besser hatte und noch lebt, vielleicht bei dir. Kann nur raten, wenn das wieder mal passiert, konzentriere dich nur auf das Tier. Über Katzenaufzucht informeren, unbedingt auch fachliche Hilfe!

Ich würde mich auf jeden Fall mit Tier- bzw. Katzenschutzbund in Verbindung setzen, bei 4-5 Wochen ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass die Mama dazu noch existiert und vielleicht in der Nähe des Fundortes sich versteckt hält. Doch die kann man natürlich nicht so einfach 'einsammeln', es gibt Lebendfallen um sie schonend einzufangen und wieder mit ihren Kleinen zu vereinen. Das wäre für alle Seiten die bessre Version als das Kleine von Hand aufzuziehen, ohne Mama die ihm das notwendige Katzen-1*1 beibringt. Danach wird die Mama kastriert und ein geeigneter Platz für sie und evtl. Geschwisterchen gesucht, möglicherweise nur ein Futterplatz weil sie vielleicht nicht mehr zur 'Hauskatze' gemacht werden kann.
Du musst Dir auch keine Sorgen machen, dass Du dann das Kleine verlierst in das Du Dich vielleicht schon verliebt hast, natürlich wirst Du berücksichtigt, aber bis zur 12 Lebenswoche wäre die Mama schon besser als Handaufzucht.
Danke für dein Sternchen :o) .