Wohnungskatze Einzelhaltung?

Ich habe eine Frage;

seit ca. einem Monat haben wir eine Maine Coon Dame bei uns. Sie wird am 26.3 3 Jahre alt. Wir haben sie von einer Züchterin die eine Anzeige auf Ebay Kleinanzeigen geschaltet hat.

Sie war dort mit mehreren Katzen und kam mit keiner einzigen dort klar, außer den kleinsten kitten! Die Züchterin wollte sie also gerne in Einzelhaltung geben damit die Katze ein stressfreies leben hat. Natürlich haben wir gesagt wenn sie Anzeichen macht dass es ihr alleine nicht gut geht, wir eine zweite dazu holen.

Als wir die Katze abgeholt haben war sie im Raum in einer Ecke und lag in einem Karton, weit weg von den anderen. Später kam sie dann raus zu uns in das Wohnzimmer und man hat direkt gemerlt was für eine Spannung in der Luft liegt sobald sie den Raum betritt. Sie war die ganze zwit angespannt und hat jede bewegung der anderen katzen beobachtet. Sie knurrte als sich dann ihre schwester neben sie setzte.

Sie ist als Wohnungskatze geboren und war nie draußen. Das würde ich auch nicht zulassen da dafür die Umgebung einfach nicht sicher ist.

Mein Freund und ich sind berufstätig, ich im Schichtdienst ( + Berufsschule also an manchen Tagen 8-14 uhr ) und er hat Gleitzeit. So achten wir darauf dass sie nicht lange alleine ist. Doch je nach dem wie die Schichten fallen kann sie auch mal 8 - 8 std. 30 alleine sein. Am Wochenende ist immer jemand zuhause!

Ich achte jeden Tag darauf dass der Kratzbaum interessant gestaltet ist, sie gebug schlaf und spielmäglichkeiten hat. Ihren Fensterplatz hat sie auch zum beobachten.

Ich weiß dass Coonies sich ganz gut alleine besckäftigen können, ich mache mir dennoch sorgen dass sie sich alleine fühlen könnte.

Diese ganzen Foreneinträge machen mir ein schlechtes gewissen! " wohnungskatze, alleine und dann auch noch berufstätig, tierquälerei" etc.

Meine Katze versteht sich aber nun nicht mit anderen Katzen!!!

Was sagt ihr dazu? Hat jemand einen Tipp?

5 Antworten

Wie lange hat die Katze vorher bei der Züchterin gelebt? Ist sie kastriert? Mit wie vielen anderen Katzen hat sie dort gelebt, waren die kastriert? Wann hat die Züchterin die Katze damals bekommen, wie alt war die Katze zu dem Zeitpunkt?

Wir hatten auch eine Katze zwischen unserem Nachwuchs, die sich absolut nicht mit der Mutter und den Geschwistern verstand. Immer wieder gab es Zoff und Katzenkämpfe - obwohl alle Freigänger waren und das Haus riesig war und es genügend Ausweichmöglichkeiten gab. Wir mußten Akira in Einzelhaltung abgeben.

Sie lebt nun als glückliche Einzelkatze im Haus eines älteren Ehepaars. Wir haben Akira ein paar Mal besucht und gesehen, wie offensichtlich zufrieden und ausgeglichen die Katze ist.

Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, weil immer wieder postuliert wird: "Katzen sind keine Einzelgänger, sonder nur Einzeljäger"!

Mag ja sein, daß es sich bei den meisten der Katzen auch so verhält. Aber so, wie es gesellige Exemplare gibt, gibt es eben auch Exemplare, die absolute Einzelgänger sind.

die absolute Einzelgänger sind.

genauer gesagt: zu Einzelgängern gemacht wurden. Von Natur aus ist keine Katze ein Einzelgänger.

Von Natur aus ist keine Katze ein Einzelgänger.

Mit dieser pauschalen Behauptung wäre ich vorsichtig. Von welcher "Natur" reden wir denn hier? Unsere 08/15-Hauskatze (Felis silvestris catus) stammt zum größten Teil von der Falbkatze (Felis sylvestris lybica) ab, wobei sie sich aber zuweilen in unseren Breiten auch mit der heimischen Wildkatze (Felis silvestris silvestris) vermischt
hat und noch mindestens 3 andere wilde Stammlinien hat. Alle diese Wildkatzen sind einzelgängerisch lebende Anpirschjäger, die sich nur zur Ranz- und Rollzeit treffen.

Es kommt also ganz darauf an, wie weit domestiziert die Katze ist, die im Hause lebt und aus welcher Verpaarung mit anderen Katzenrassen sie hervorgegangen ist. Denn wir haben ja mittlerweile ein buntes Gemisch von Katzenrassen aus aller Welt.

Lies mal nach, welche kuriosen Eigenarten einige Katzenrassen haben.

Außerdem kannst Du individualisierte Wesenheiten nicht einfach pauschalisieren.

Jedes Tier hat seinen ganz eigenen Charakter. Es gibt Exemplare, die weitaus intelligenter und geistig weiter entwickelt sind als der Durchschnitt und sich auch anders verhalten.

Schau Dir wilde Tiere an, die sich aus freien Stücken einem Menschen anschließen oder intelligent genug sind, sich einem Menschen anzuvertrauen, wenn sie Hilfe brauchen. Habe ich selber schon
oft genug erlebt, sogar von Amphibien, denen man das nun gar nicht zutrauen würde.

Außerdem, wenn wir schon von der Natur reden, dann schauen wir uns doch mal an, was die Natur einer Kätzin mitgibt: Den Instinkt ihren Nachwuchs zu nähren und zu schützen. Dazu gehört für gewöhnlich, daß sie sich in eine Höhle, Bau oder ruhige, gut geschützte Ecke zurückzieht, dort gebärt und die ersten Stunden ihre Jungen nicht alleinläßt. Sollte sich etwas den Jungen nähern, was auch nur annähernd nach Gefahr aussieht, kann man erleben, wie aus einer - an sich zahmen Katze - ein Furie wird, die mit ihrem Leben ihre Jungen verteidigt! Da wird alles weggejagt! Vor allem fremde Kater, denn oft schon hat Nachbars Kater die Jungen getötet, wenn er konnte. (... und nein, das kommt nicht nur bei Großkatzen vor!)

Damit der Nahrungsnachschub gesichert ist, braucht die Katze nun mal ein Revier, welches ausschließlich sie bejagen kann. Insofern ist es doch verständlich, warum gerade zwei Kätzinnen sich oftmals nicht verstehen und nebeneinander im Hause / Wohnung dulden. Die uralten Instinkte lassen sich nun mal nicht immer unterdrücken - trotz überreicher Futterversorgung.

Außerdem gibt es bei Katzen auch Sympathie und Antipathie. Sehe ich doch bei meinen: Einige Katzen der Nachbarschaft werden im Garten  geduldet, andere werden weggejagt und vor einigen zeigt man Demutsgesten und zieht sich respektvoll zurück.

Und es gibt absolute Alpha-Alpha-Tiere, die das Sagen haben wollen, niemanden anders neben sich dulden und deshalb unausstehlich werden.

Wenn Du aber meinst, daß wir Menschen das Verhalten von Tieren auf geistiger Ebene oder durch Konditionierung verändern können, dann gebe ich Dir recht.

Wie viele Katzen hatte die Züchterin? Es gibt einfach Katzen die in größeren Gruppen überfordert sind und deswegen andere Katzen meiden.

Hab auch so eine Kandidatin. In der großen Gruppe war sie ein kleines unscheinbares Mäuschen und total zurückhaltend. Bei mir lebt sie nur mit einer sehr sozialen und ruhigen Katze zusammen. Mittlerweile ist sie eine selbstbewusste Diva. 😅 In meinen zwei Katzen Haushalt fühlt sie sich einfach wohl da viel mehr Ruhe ist.

Ich würde versuchen mit einer ruhigen gut Sozialisierten Katze zu vergesellschaften. Vielleicht sogar eine ältere Kastratin vom Züchter da diese meistens sehr unkompliziert mit neuen Katzen sind.

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