Symptome FIP bei Katzen?

Seit ein paar Monaten habe ich 2 Katzen. Sie sind jetzt beide etwa ein halbes Jahr alt. Doch seit ein paar Tagen hat die eine Durchfall. Der Tierarzt meinte, das wäre wahrscheinlich ein Virus und gab ihr eine Spritze mit Antibiotika und einem Mittel gegen ENtzündungen. Doch danach ging es rapide bergab. Sie frisst und trinkt nicht, kann kaum noch laufen und, was mir persönlich aufgefallen ist, hat sie Mundgeruch und das hatte sie vorher nicht. Im Impfpass steht, dass sie gegen Katzenseuche, Katzenhusten und Tollwut geimpft ist. Nach Leukose wurde sie wohl auch schon untersucht, aber es wurde nichts gefunden. Ich habe mich im Internet schon mal erkundigt und herausgefunden, dass die einzige Krankheit, die noch auf die Symptome zutreffen würde Feline Infektiöse Peritonitis ist, kurz FIP. Dagegen gibt es weder Mittel noch Impfstoffe, weshalb die Infektion meist ein Todesurteil ist. Im Internet steht aber auch, dass Katzen unter einem Jahr ein gutes Immunsystem haben, welches mit der Zeit schwächer wird und dass die meisten vin FIP befallenen Katzen zwischen 1-4 Jahren alt sind. Kann es also überhaupt sein, dass meine 1/2 jährige Katze das hat? Aber was könnte es sonst sein? Und wenn es tatsächlich FIP ist, gibt es dann wirklich keine Hoffnung mehr? PS: Morgen werde ich wissen, was der Tierarzt dazu sagt, aber der macht erst um 11 auf...

2 Antworten

Hi PrincessOfChina,

du schreibst, dass die Katze Mundgeruch hat. Häufig besteht eine Infektion mit Caliciviren . Das Zahnfleisch ist dann sehr entzündet und tut fürchterlich weh, weshalb die betroffenen Katzen nichts mehr fressen. Sieh mal hier:

http://www.idexx.de/pdf/de_de/smallanimal/education/client-education/du_oral-diseases-cats_de.pdf

Wieso ist dein Tierarzt nicht auf diese Idee gekommen? Wenn deine Katze das hat, kann der Tierarzt das nachweisen.

Ich schreib dir noch einen interessanten Link in den Kommentar, weil man hier in der Antwort nur einen angeben darf.

Viel Glück mit deiner Katze und gute Besserung! Lass nicht locker beim Tierarzt. Ich habe für meinen Kater auch erst beim zweiten Hilfe gefunden.

Alles Gute! LG Samirkana

Wenn deine Katze jetzt nichts mehr frisst, musst du ganz schnell wieder zum Tierarzt. Das ist bei Katzen nicht ungefährlich. Geh vielleicht mit allen Unterlagen und Untersuchungsergebnissen noch zu einem anderen Tierarzt.

Seit ein paar Tagen sowohl Durchfall als auch schlechtes Fressverhalten? Bitte sofort (und nicht erst morgen früh um 11) den Tierarzt aufsuchen ==> es gibt auch einen tierärztlichen Notdienst! Schlechtes Fressverhalten ist immer ein Alarmzeichen und kann alles Mögliche zur Ursache haben.

Was erschwerend hinzukommt: Nahrungsentzüge bedeuten eine ernstzunehmende Gefahr für Katzen! Schlimmstenfalls können sie dadurch eine hepatische Lipidose (Fettleber) erleiden. - Wie entsteht eine Fettleber? Wenn dem felinen Körper zu lange Zeit Nahrung entzogen wird oder er stark abmagert, entsteht ein Energiemangel. Dadurch werden Fettdepots mobilisiert und gelangen in die Leber. Im Gegensatz zum Hund oder zum Menschen besitzt die Katze jedoch kein Enzym, das diese Fette in Energielieferanten umwandelt. Folge: Sie dringen in die Leberzellen ein, vernichten sie und beeinträchtigen die Leberfunktion auf massive Weise. Das Fatale: Die Leberverfettung löst Appetitlosigkeit aus, weshalb sie sich weiter verschlimmert.

Merke: Eine Katze muss nach spätestens 24 Stunden fressen, eine übergewichtige sogar nach 12 Stunden - tut sie es nicht, könnte es ihr Todesurteil sein! Selbst bei beabsichtigter Gewichtsreduktion darf die Energiezufuhr nur 10 bis schrittweise(!) maximal 25% unter dem Erhaltungsbedarf liegen, d. h. unter dem Nahrungsmindestbedarf eines erwachsenen Tieres bei normaler Aktivität. Alles andere, wie z. B. bei deiner Katze, kommt einer Radikaldiät gleich, die ebenso eine Fettleber auslösen kann! Obendrein verzeichnen selbst intensivmedizinische Behandlungen bei der Diagnose Fettleber nur eine Erfolgsquote von ca. 60%. Der Rest trägt schwerwiegende Leberschäden davon oder verstirbt an Leberversagen, was leider häufig der Fall ist.

Wichtig: Nahrungsentzüge und schlechtes Fressverhalten zählen zu den Frühsymptomen einer Fettleber! Weibliche Tiere sind häufiger betroffen. Sehr wahrscheinlich muss sie unverzüglich hochkalorisch ernährt werden, um eine eventuelle Fettleber in den Griff zu bekommen oder eine sich anbahnende rechtzeitig abzuwenden. Denn Fakt ist: Bei Fettlebern beschränkt man sich i. d. R. auf Verdachtsdiagnosen, z. B. Inappetenz, Abmagerung, Erbrechen, anhaltender Durchfall, Blutwert-Veränderungen oder Untersuchungen per Ultraschall (==> diese zeigen ggf. eine vergrößerte, formveränderte und strukturverdichtete Leber). Die Entnahme von Lebergewebe mittels Tru-Cut-Biopsie, d. h. die zuverlässigste Diagnosemethode, wird nur in Ausnahmefällen vorgenommen (==> zu hohes Narkoserisiko für erkrankte Tiere).

Siehe bitte auch unter Behandlung und Prognose des folgenden Links: https://www.enpevet.de/Lexicon/ShowArticle/40874/Fettlebersyndrom.

Anbei: Sollte eine Fettleber vorliegen, muss Ursachenforschung betrieben werden (ohnehin muss es das!). Begründung: Sehr häufig gehen der Fettleber behandlungsbedürftige Krankheiten voraus, z. B.

  • eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder CNI (chronische Niereninsuffizienz), denn beide lösen Appetitlosigkeit aus
  • Zahnerkrankungen, z. B. eine Zahnfleischentzündung oder FORL (==> nur mittels Gebiss-Röntgenaufnahme erkennbar)
  • ein Schnupfen (==> durch schlechtes Riechen lockt das Futter weniger)
  • Herzschwäche
  • Übergewicht
  • oder Wurmbefall.

Auch missglückte (da nicht wirklich akzeptierte) Futterumstellungen sowie Medikamentengaben (wie in deinem Fall) können ursächlich sein.

Bedenke bitte: Gerade Katzen leiden oft lange still vor sich hin, ehe man einen Verdachtsmoment hat. Dies ist auf ihr Sicherheitsbedürfnis in freier Wildlaufbahn zurückzuführen, denn wenn Feinde ihre Schwäche aufgrund Schmerzensschreie bemerken, werden sie leichter angreifbar. Du hingegen hast Verdachtsmomente, und zwar schlechtes Fressverhalten, Durchfall sowie kaum noch die Kraft, sich auf den Beinen zu halten! Also ==> zum Arzt bitte! Faktor Zeit ist bei mangelnder Nahrungszufuhr und möglichen Entzündungsherden in mehrerlei Hinsicht alles entscheidend (Stichwort nahrungsentzugsbedingte Leberschäden, austrocknungsbedingte Nierenschäden + entzündungsbedingte Herzschäden, die lebensbedrohlich werden können). - Ganz zu schweigen von den Kosten, die umso höher ausfallen je länger du wartest, wenngleich das eher unwichtig sein sollte …!

Alles Gute für deine Katze!

Beste Abhandlung, die ich hier jemals gelesen habe. Hoffentlich beherzigen viele, was du geschrieben hast, Kathy.

Schade, dass ich kein Sternchen vergeben kann! Könnte ich, wären es fünf !!

LG Samirkana

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