Wie funktioniert die Katzensprache?

Ich habe eine kleine Katze und wollte fragen, ob sich irgendwer in der Sprache der Katzen auskennt? Ich weiß nämlich nur, dass Katzen via Zeichensprache reden, nur weiß ich nicht wie? Über ernste und hilfreiche Antworten würde ich mich am meisten freuen. Danke schon mal an alle im Voraus.

7 Antworten

Hallo florian2112,

wer hat dir denn so einen Quatsch erzählt ? Zeichensprache ? Du lieber Himmel o.O Katzen Kommunizieren über Laut- und Körpersprache, dazu gleich mehr. Deine Katze zu verstehen, wirst du mit der Zeit lernen, ihr sprecht schließlich zwei unterschiedliche Sprachen und du wirst sie auch nie ganz verstehen können ;-)

Dann hast du nur 1 kleine Katze ? Wie alt ist sie denn ? BITTE schaff dir ganz schnell noch eine zweite an. Katzen gehören nicht in Einzelhaft !!

Allgemeininfo zum Thema Kommunikation:

Katzen haben ein kompliziertes Kommunikationssystem mit Hunderten von Vokalisierungen und verfügen über ein umfangreiches Repertoire. Die Kommunikation bei Katzen, besteht aus verschiedenen Ausdrucksformen.

Es gibt einmal die Lautsprache, dazu gehört Miauen, schnurren, Knurren, zischen, fauchen, schreien, schnattern/Keckern, gurren und so weiter.

Und die Körpersprache über Augen, Ohren, Schwanz, Nase, Schnurrhaare, Körperhaltung, Pfoten und beißen. Auch Unsauberkeit ist eine Kommunikationsform, mit der die Katzen versucht, dem Menschen etwas mit zu teilen.

Lautsprache:

Katzen miauen z.B. um zu Grüßen, oder Menschliche Aufmerksamkeit einzufordern oder wenn sie Wehklagen. Manche Katzen sind sehr gesprächig, andere miauen nur sehr selten.
Im weiteren ist die Lautsprache übrigens wie bei uns Menschen. Jede Stimme ist einzigartig ! So unterscheiden sich die unterschiedlichen Rassen in ihrem Ton deutlich voneinander. Siamkatzen sind zum Beispiel dafür bekannt, ein merkwürdiges und schrilles Heulen ertönen zu lassen.
Wenn eine ruhige Katze plötzlich zu miauen anfängt oder eine oft miauende Katze plötzlich ruhig ist - ihr normales Kommunikationsverhalten also umschlägt – sollte man bitte schnellst Möglichst zum TA. Denn dies ist ein Hinweis auf eine eventuelle Erkrankung.

Schnurren
Katzen schnurren als aller erstes mal zur Kommunikation. Es ist ein angeborenes Verhalten. Fast alle Katzenarten schnurren, bis auf Ausnahme einiger Großkatzen. Die Katze äußert so ihr Wohlbefinden, ihre Zufriedenheit. Katzen schnurren beim Ein- und Ausatmen, beim trinken und fressen, kuscheln ect. ! Doch die Schnurrerei hat auch einen Haken. In Ausnahmefällen, wie z.B. massiver Stress, schnurrt die Katze um sich selbst zu beruhigen. Das Stress- und Schmerzschnurren kann man bei Geburtswehen, schweren Verletzungen oder auch im Moment kurz vor dem Tot einer Katze beobachten. Wie man sieht, dient das Schnurren einer Katze nicht ausschließlich der Kommunikation zum Ausdrücken von Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch auf andere Situationen aus. Es hat also einen Biologischen Vorteil. Ein amerikanisches Forscherteam hat heraus gefunden, das schnurren sich direkt positiv auf die Heilung von Verletzungen auswirkt. Katzen mit Knochenbrüchen heilen unter schnurren besser. Schnurren ist heilsam für Körper und Seele. Das schnurren versetzt den ganzen Körper in Vibration und diese lösen Muskelverspannungen und stärken die Knochen. Ebenso kann Schlafstörungen mindern, Stress-Symptome verschwinden lassen und den Blutdruck senken.

Wie schnurren Katzen ? Ja, wie eigentlich. Da sind sich selbst die Forscher nicht wirklich eins. Die derzeitige herausragende Hypothese erklärt, dass der Schnurrakt aus einer subtilen Umleitung des Atemluftstroms resultiert, für die irgendwie die Anatomie des Kehlkopf eingespannt wird. Das schnurren entsteht durch Reibung der Atemluft am Zungenbein. Das Zungenbein ist ein U-förmiger Knochen unterhalb der Zunge, der durch Bänder und Muskeln aufgehängt ist und ganz, knochen untypisch, nicht mit dem Skelett verbunden ist, aber an den Kehlkopf. Und somit also zur Laut- und Stimmbildung beiträgt. Luft streicht beim Ein- und Ausatmen über die Stimmbänder hinweg. Der Luftstrom wird durch die Kehlkopfmuskulatur bis zu 30 Mal in der Sekunde unterbrochen. Der Zungenbeinapparat ist bei Klein- und Hauskatzen, sowie bei Geparden vollkommen verknöchert, was eben die Vermutung nahe legt, das es dadurch zum schnurren kommt.
Übrigens: Beim Schnurren einer Katze entstehen Vibrationen von 27-44 Hz Beim Einatmen rund 25-28 HZ, beim Ausatmen 27-40 Hz.

Knurren, Zischen, fauchen: dies sind meist Zeichen der Aggression oder auch Wut.
Schreien: Katzen die große Schmerzen leiden, können regelrecht schreien.
Schnattern/Keckern: dies hört man oft, wenn Katzen etwas sehen was sie fangen möchten, dies aber nicht in Reichweite ist. Bei reinen Wohnungskatzen fällt das oft auf, wenn sie auf der Fensterbank sitzen und draußen Vögel fliegen sehen.

Körpersprache:

Der sogenannte und allen bekannte Milchtritt gehört z.B. zur Körpersprache. Den Milchtritt behalten ALLE Katzen ein Leben lang bei.

Mit dieser Instinkthandlung, durch tretelnde Bewegung an der Zitze, regen Kitten den Milchfluss beim säugen an. Daher der Name Milchtritt.
Wenn eine Katze sich wohl und Zufrieden fühlt, bearbeitet sie ihren Menschen oder einen Gegenstand mit diesen tretelnden Bewegungen. Der Milchtritt wird auch oft von lautem schnurren begleitet. Ein weiteres Anzeichen, das sich die Katze Sicher und geborgen fühlt.

Im weiteren dient der Milchtritt auch der Reviermarkierung. Mit den Duftdrüsen an der Pfoten Unterseite, gibt die Katze ihre Pheromone ab. So kennzeichnet die Katze z.B. ihren Menschen oder einen Gegenstand mit ihren Duftstoffen, um ihn als ihren Besitz zu markieren.

Zum Thema Körpersprache bei Katzen:
http://www.diesunddas.de/Katze_verhalten.htm

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Allgemeininfo zum Thema Einzelhaltung:

Das Katzen Einzelgänger sind, ist leider noch immer ein weit verbreiteter Irrglaube. Studien belegen, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen. Einzig auf der Jagd, sind sie wirklich lieber alleine. Freilebenden Katzen bilden sogar, freiwillig, große Kolonien in denen sie zusammen leben. Auch Hauskatzen pflegen draußen soziale Kontakte.

Natürlich gibt es vermeintliche Einzelgänger, denen Artgenossen nicht all zu viel bedeuten oder die in einer Gruppe einfach nicht Fuß fassen können. Doch diese haben, meist schon in der Prägezeit, eine sehr tiefe und enge Bindung zu Menschen aufgebaut, oder ein Traumatisches Erlebnis im zusammen leben mit Artgenossen erlitten und sind absolute Ausnahmen. Und selbst diese „Einzelgänger“ pflegen, auf ihre Art und Weise, draußen soziale Kontakte.

Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig.
Auch die Meinung, Katzen kann man lange alleine lassen, ist seit Jahrzehnten veraltet. Katzen stumpfen mit der Zeit ab und vegetieren eher vor sich hin, wenn sie zu viel alleine gelassen werden. Selbst wenn der Besitzer viel zu Hause ist, ist es kein Vergleich zu einem Spielgefährten mit dem man raufen, toben und spielen oder auch mal Kräftemessen kann. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.
Bitte ermögliche deiner Katze Gesellschaft durch einen Artgenossen !

Alles Gute

LG

Also als erstes sage ich danke allerdings glaube ich nicht das mein Katze einen Partner braucht da sie auch fast den ganzen Tag draußen ist und fast jeder Zweite in unserer Straße eine Katze hat.

Außerdem kennen sie alle hier nicht nur als Kira sondern auch als ,,Schnurri"  da sie Katze der Straße ist die fast durchgehend schnurrt

Hallo florian2112,

wenn deine Katze wirklich mehr draußen als drinnen ist, ist es nicht zwingend nötig eine Zweitkatze an zu schaffen. Denn wie ich ja oben schon erklärt habe, haben Freigänger draußen ihre Freunde.

Alles Gute

LG

Vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG

Das kommt viel darauf an wo sie Aufwächst. Zumindest die verbale Sprache. Unser Fundkater redet ganz anders als unser Zuchtkater.

Körpersprache kann man zT beibringen. Wenn mein großer Hunger hat schaut er mich an und leckt sich das Maul, ist das Klo zu voll maunzt er und geht ins Badezimmer. Will er auf die Schulter tastet er mit der Pfote nach oben und wenn er irgendwo hin möchte schaut er zwischen mir und der Stelle hin und her.

Für die Körpersprache der Tiere gibt's viele aufschlussreiche Seiten im Internet mit Bedeutung der Ohrenstellung, Schwanzhaltung etc

Wenn du dich viel mit deiner Katze beschäftigst und sie genau beobachtest, dann merkst du sehr schnell, was sie will und dir sagen will, Zeichensprache ist Quatsch, denn jede Katze kommuniziert anders.

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