Wieso landen Katzen immer auf den Pfoten, wenn sie fallen?

6 Antworten

Die Erklärung für den sog. "Stellreflex" hast du ja schon bekommen.

Ich möchte ergänzend noch hinzufügen, dass der Stellreflex aber nicht automatisch vor Verletzungen schützt (zu denken: ach egal, wenn meine Katze aus dem 13. Stock fällt, sie kommt ja immer auf den Pfoten auf).

Bei zu geringer Fallhöhe reicht die Zeit möglicherweise nicht, um den Stellreflex auszuführen, und bei zu großer Fallhöhe kann nicht in jedem Fall der Aufprall abgefedert werden. So besteht also trotz dieses Reflexes immer Verletzungsgefahr, wenn die Miezen irgendwo runterfallen.

Langer Text aber beantwortet in alle hinsichten =)

Lässt man eine Katze fallen, dreht sie sich in der Luft immer so, dass sie mit den Pfoten voran am Boden landet. Doch das ist eigentlich physikalisch unmöglich, denn das Drehmoment ist am Anfang gleich null - die Katze kann sich nicht "gegen die Luft" abstemmen. Am Anfang glaubten die Forscher noch, die Katze würde sich an den Händen der Experimentatoren abstoßen. Doch selbst als sie eines der Tiere vor dem Fall mit Schnüren einzeln an den Pfoten aufhängten, sodass es sich nicht abstoßen konnte, gelang ihm die Drehung. Auch die Hypothese, es benutze die Luft als Hilfe, erwies sich als unhaltbar. Das Rätsel löste schließlich der Arzt Etienne Jules Marey mit Hilfe einer Filmkamera. Die Bewegung lief in zwei Phasen ab: Zuerst drehte die Katze den vorderen Körperteil gegen den Boden, dann — in die gleiche Richtung — den hinteren. Durch einen Wechsel der Beinstellung dazwischen konnten sich die beiden Körperteile dabei voneinander abstoßen. Die Katze nutzte das Prinzip der Eiskunstläuferin bei einer Pirouette, die sich schnell dreht, wenn sie die Arme an den Körper legt, und langsam, wenn sie sie streckt. Die Katze machte beides gleichzeitig: Sie zog die vorderen Pfoten an sich heran und streckte die hinteren weit von sich. Dadurch konnte sie den vorderen Körperteil mit einer halben Drehung schnell gegen den Boden drehen, während der hintere Teil wegen der gestreckten Pfoten Widerstand entgegensetzte und sich nur wenig in die Gegenrichtung drehte. Um auch den hinteren Körperteil in Position zu bringen, ging sie genau umgekehrt vor: Jetzt streckte sie die vorderen Pfoten und zog die hinteren an den Körper heran. In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts zog ein Forscher das Fazit aus siebzig Jahren Katzenfallforschung: "Es zeigt sich, dass die sich drehende Katze eine Menge interessanter Probleme aufwirft, obwohl ihre Lösung möglicherweise nicht von großem praktischem Wert ist — ausgenommen für andere Katzen." Mit dieser Einschätzung hat er sich gründlich getäuscht, wie ein gelehrter Artikel in der Zeitschrift NATURE vom 12. August 2004 zeigt. Darin zeigt der Mathematiker Ian Stewart die Ähnlichkeit zwischen den Bewegungen eines Doppelpendels, den Schwingungen eines Kohlendioxid-Moleküls und dem Fallen einer Katze - alles zusammengefasst unter dem Begriff "Monodromie". Möglicherweise ist Schrödingers berühmte Quantenkatze doch nicht tot. Sie landete wohl, wie alle anderen Katzen auch, auf ihren Füßen.

huhu, das kam gestern bei galileo (also am 26.05.2012), vielleicht findest du die folge noch irgendwo im netz. war interessant und am beispiel gut erklärt.

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