Katzen-Informationen vor der Anschaffung!

Hallo,

wir überlegen, ob wir uns vielleicht eine Katze anschaffen sollen. Davor wollen wir uns natürlich informieren. Ich habe deswegen ein paar Fragen:

  1. Muss man Katzen zu zweit halten? Wenn ja, würden zwei Katzen (also weibl.) miteinander gut umgehen? Müsste man sie kastrieren?
  2. Müssen Katzen draußen Freigang haben? Wir überlegen uns eine Babykatze zu holen und haben leider keinen Garten aber eine große Wohnung, wo das Kätzchen viel Spielzeug und Beschäftigung haben wird.
  3. Kratzen Katzen an Sofas obwohl sie einen Kratzbaum haben? Das hat mir eine Freundin erzählt.... Stimmt das?

So das waren meine Fragen.... Hoffe, dass viele nützlichen Antworten kommen! LG

9 Antworten

Zu 1:

Stichwort Einzel- oder Paarhaltung: Wenn es Babykatzen werden, sollte es auf jeden Fall paarweise Haltung sein, da sie sozialisiert werden müssen und die ersten Monate in der Wohnung verbringen, Stichwort Gefahren. Doch selbst für eine erwachsene Katze ist Wohnungseinzelhaltung ein NoGo. Nur allzu oft mündet sie leider irgendwann in Verhaltensstörungen (Tapetekratzen, Urinieren in der Wohnung, übermäßige Fellpflege mit kahl geleckten Stellen usw.) - alles rein kummerbedingt! Eine Zweitkatze, die ihr das Leben versüßt (gleiches Alter, Geschlecht + Temperament), ist für diesen Fall ein Muss! Nicht raus zu dürfen und einsam in der Wohnung auszuharren, ist schlichtweg grausam. Ein Mensch kann da gar nicht genug entgegenwirken, zeitlich am wenigsten - selbst die spannendste Umgebung und das interessanteste Spielzeug ersetzen keinen Artgenossen! Die Anwesenheit der anderen Katze ist eine Bereicherung, die nicht unterschätzt werden sollte.

Stichwort Geschlecht: Ja, gleichgeschlechtliche Tiere (wie ihr es plant) sind am ehesten zu empfehlen, denn ihre Spielsprache ähnelt einander einfach mehr. Wichtig auch zu wissen: Kätzinnen sind stärker objektorientiert (d. h. mehr interessiert am jeweiligen Spielzeug) als Kater, die ihre Kräfte lieber an Artgenossen messen (weshalb Raufereien wohl immer etwas an der Tagesordnung sind). Holt euch am besten welche, die auch das gleiche Temperament haben, denn dass Gegensätze sich anziehen, ist ein Irrglaube. Bei Katzen gilt am ehesten "Gleich und Gleich gesellt sich gern.". Welches Alter? Legt ihr auf bestimmte Charakterzüge besonderen Wert? Dann wären Tiere zwischen 10 und 12 Monaten zu empfehlen, da man diese Züge am ehesten im Erwachsenenalter erkennt. Welpen wären da buchstäblich die berühmten "Katzen im Sack" …! - Sollen es jedoch Babykatzen werden, gibt es folgendes zu beachten: Sie sollten mindestens 12 Wochen (besser wären 16) bei der Mutter bleiben. Dabei geht es neben Sozialisierung auch um eine langfristig gestärkte Immunabwehr. Die Rede ist von Muttermilch, die dem Aufbau der Abwehrkräfte dient, was keine Alternativnahrung dergestalt hinbekommt, siehe auch http://www.tierschutz-lauf.de/abc/vermittlung.htm. Katzenwelpen, die zu früh von der Mutter getrennt werden, können zeitlebens krankheitsanfälliger sein als Artgenossen, die lange genug beim Muttertier waren.

Stichwort Kastration: Ja, man müsste sie in jedem Fall kastrieren (mit ca. 5-6 Monaten), und zwar aus folgenden Gründen:

  • Kastration verkleinert die Gesamtkatzenauswahl, d. h. sie bekämpft das Katzenelend und führt zu weniger überfüllten Tierheimen sowie kürzeren Tierheimaufenthalten. Man bedenke: Eine einzige Katze(!) kann in ihrem Leben ca. 200 Junge gebären. Viele Tierheime sind längst überfüllt, was auf die Kastrationsmüdigkeit der Tierbesitzer zurückzuführen ist - und durch jedes weitere unkastrierte Tier verschlimmert sich deren Not!
  • Je kleiner das Revier desto geringer das Verletzungsrisiko im Straßenverkehr und desto geringer das Risiko, dass sie entlaufen.
  • Ebenso verhindert eine Kastration typisches Stressverhalten, das mit Paarungsbereitschaft einhergeht, z. B. ständiges Maunzen, Schreien oder gar Markieren von Wohnungsmobiliar. Wichtig: Zeigt eine Katze bereits dieses Verhalten, stellt es sich nicht gleich nach der Kastration ein, sondern kann aufgrund der Hormonumstellung noch ein paar Wochen anhalten.
  • Kastrierte Tiere sind vielfach anhänglicher und verschmuster, da die Paarungsbereitschaft nicht mehr im Fokus steht.
  • Kastration trägt dazu bei, dass weibliche Katzen keinen Gesäugekrebs und keine lebensgefährlichen Gebärmuttervereiterungen entwickeln. Beide entstehen durch Dauerrolligkeit, d. h. wenn trotz wiederkehrender Paarungsbereitschaft keine Deckung stattfindet. Beim Kater verhindert eine Kastration Hodenkrebs, Hodenhochstand (Kryptorchismus) sowie Prostataerkrankungen.
  • Kastrierte Tiere werden doppelt so alt wie unkastrierte Artgenossen (im Schnitt 9 Jahre älter).

Zu 2:

Stichwort Freigang: Nein, Katzen müssen draußen keinen Freigang haben, mit Betonung auf Katzen - wo sich der Kreis mit paarweiser Haltung bei Wohnungskatzen schließt. Idealerweise sollten es Tiere sein, die Freigang bisher weder kennen- noch liebengelernt haben, was man bei Welpen am sichersten sagen kann. Zum Vergleich: Tierheime vermitteln auch nur Katzen als Stubentiger, die entweder Gesellschaft durch einen Artgenossen bekommen oder niemals Freigang erlebt haben, z. B. Katzenbabys. Träfe weder das eine noch das andere zu, wäre es kein Garant für ein glückliches Katzenleben und könnte schlimmstenfalls zu Unreinheit führen.

…, da der Platz leider nicht ausreichte:

Zu 3:

Das ist definitiv möglich, ja! - Nichtsdestotrotz kann man es ihnen abgewöhnen: Was bei meiner Katze immer gut geholfen hat, war ein scharfes Naaaaaa. Reagieren sie nicht, klatscht zusätzlich laut in die Hände, am besten in direkter Nähe. Warum? Weil Katzen Lautstärke und Schreckmomente hassen! Irgendwann werden sie ihre "Schandtaten" mit der Lautstärke und dem Schreck verbinden und sie unterlassen. Wichtig: Niemals ihre Namen dabei rufen! Sie sollen sie schließlich auch noch positiv wahrnehmen, wenn sie kommen sollen wegen Fressen, Streicheln oder Spielen. Es erfordert womöglich Geduld, doch Katzen sind durchaus erziehbar - ich zumindest habe es mit dieser Methode hinbekommen.

Habt ihr euch auch ansonsten gut über Katzenhaltung und -pflege informiert? Hier sind noch ein paar Eckdaten:

  • Füttert kein Trockenfutter (auch kein getreidefreies)! Es ist vielfach die Ursache für Nierenversagen, Übergewicht, Diabetes, Magenreizungen und -entzündungen (die in Geschwüre übergehen können), Zahnprobleme, Blasenentzündungen (da wenig Harnabsatz), Verstopfung und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind. Das Risiko von Futtermilbenbefall steigt bei falscher Lagerung ebenso - mitunter sind gar Rohstoffe bereits damit kontaminiert! Folglich hat es nichts mit gesunder Katzenernährung zu tun und ist unbedingt zu vermeiden. Die beste Wahl ist hochwertiges Nassfutter mit 60% Fleisch-Mindestanteil ohne Getreide und Zucker.
  • Legt euren Katzen kein Halsband an - Strangulationsgefahr! Tragt auch dafür Sorge, dass kein Spielzeug liegen bleibt, womit sie strangulieren können (Spielangeln etc.).
  • Stellt keine Fenster auf Kipp, wenn sie ohne Aufsicht sind. Das kann ebenso zur tödlichen Falle werden!
  • Setzt euren Katzen keinen Zigarettenqualm aus, denn erstens atmen sie das Gift über die Lunge ein, und zweitens nehmen sie es durch die Fellpflege zusätzlich oral auf, so dass es sich im Magen- und Darmtrakt niederlegt. Bedenkt: Es sterben doppelt so viele Katzen an Krebs, die Passivrauch ausgesetzt sind, wie Katzen aus Nichtraucherhaushalten! Bei 2 Rauchern wird das Risiko gar vervierfacht!
  • Lasst keine Schokolade rumliegen - sie ist pures Gift für Katzen und kann je nach Dosis tödlich sein! Bemerkt ihr den Verzehr, sucht unverzüglich einen Arzt auf anstatt erst bei Symptomen wie Krämpfen oder Erbrechen tätig zu werden. Innerhalb von 2 Stunden(!) kann dieser die Gefahr durch Verabreichen von Xylazin noch gänzlich abwenden.
  • Gebt ihnen kein rohes Schweinefleisch, auch das kann tödliche Folgen haben.

Ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen, und viel Spaß mit euren Samtpfoten :-)

Danke für das Sternchen :-)

Wurde eigentlich schon alles gesagt, wir haben seit 40 Jahren Katzen in der Wohnung, Freigang muss nicht sein, sie müssen sich nur wohlfühlen, wir haben 2 Kratzbäume stehen, unsere Erfahrung zeigt, ab dem 2. Lebensjahr werden sie vernünftiger und ruhiger, Katzen sind nicht gern allein, haben nie eine einzeln gehalten, unverträglichkeiten sind selten. Zur Kastration würde ich unbedingt raten, Kater markieren und es stinkt bestialisch, die Rolligkeit mancher Katzen ist extrem belastend, sie sind nicht mehr sie selbst. Kater werden allerdings nach der Kastration etwas dicker, wenn man nicht aufpasst. Beim Fressen benehmen sich die Katzen auch besser, Kater sauen die ganze Umgebung der Futternäpfe mit ein, viele Kater haben sich auch bei uns im Katzenklo nicht viel Mühe gegeben, alles ordentlich zu verbuddeln. Jede Katze ist anders, das werdet Ihr schon merken. Ein guter Staubsauger ist auch wichtig.

  1. in der regel ja. es gibt katzen die partout keine anderen katzen um sich wollen.. ist aber eher die ausnahme. ja zwei weiber geht. ja man sollte kastrieren.. werdet ihr aber sicherlich auch von euch aus tun.. ne rollige katze ruft ziemlich laut und ausdauernd nach nem kater. das ist nervtötend
  2. streitfrage *g meiner meinung nach nciht grundsätzlich aber babykatzen nur zu zweit (spielzeug ist eben ncith lebeding und eine katze zum spielen doch was anderes) und sie sollten noch nie im leben draußen gewesen sein. das beugt problemen vor die entstehen wenn miez sich in der persönlichen freiheit beschnitten fühlt.
  3. ja kann vorkommen. kratzen ist auch markieren und wenn das sofa grad dringend markiert werden muss.. lösungsansatz wenn das auftauchen sollte ist entweder ne stabile decke oder was anderes über sofa legen was kratzen abkann oder eine kratzgelegenheit neben das sofa stellen, diese gründlich mit baldrian oder katzenminze einreiben um miez zu motivieren sich dmit zu beschäftigen und immer wenn miez am sofa ist sie zur kratzgelegenheit schieben und sie loben wenn sie da weiterkratzt. allerdings entstehen kratzer manchmal auch aus versehen. vor ein paar tagen hat ein kater sich beim sprung verschätzt, ist halb abgerutscht und hat nachgegriffen. das leder ist dick und kann das ab, ein empfindliches sofa hätte striemen davongetragen

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