2 Katzen in der Wohnung ohne Balkon - Meinungen?

Hallo. Ich/wir sind ja noch immer am überlegen, wegen eines Haustieres. Entweder Meerschweinchen oder Katzen. Und wir sind uns noch immer nicht sicher, was am besten für uns ist

Da ich die Möglichkeit hätte, eine Katze und einen Kater (2 Monate) von einer Freundin geschenkt zu bekommen, habe ich mal eine Frage an Leuten, die reine Wohnungskatzen haben – ohne Balkon etc. Das Problem ist, dass wir eig nur das Wochenende haben um uns die Katzen zu holen und kennen zu lernen. Unter der Woche sind wir beide ca 10 Stunden nicht in der Wohnung, zwecks Arbeit. Wie ist es dann mit dem Füttern? Reicht nur morgens und abends? Meine Befürchtung ist einfach, dass sie uns die Wohnung ein bisschen demolieren ^^ Bzw würden wir den beiden nur Vorzimmer und Küche offen lassen. Die einzige Möglichkeit für ein Katzenklo wäre im kleinen Vorraum, aber was uns halt dann stört ist der starke Geruch – den man ja irgendwie nicht mehr aus der Wohnung bekommt. Wie geht es euch mit euren Katzen in der Wohnung? Gibt es irgendwelche Tipps und Tricks? Ich bin ja nicht ahnungslos, ich hatte von klein auf immer Katzen.

Lg

8 Antworten

Soviel vorweg: Babykatzen sollten mindestens 12 Wochen (besser wären 16) bei der Mutter bleiben. Dabei geht es neben Sozialisierung auch um eine langfristig gestärkte Immunabwehr. Die Rede ist von Muttermilch, die dem Aufbau der Abwehrkräfte dient, was keine Alternativnahrung dergestalt hinbekommt, siehe auch http://seismart.de/katze/katzenbabys-trennen-wie-lange-muessen-katzenbabys-bei-der-mutter-bleiben--_341.html. Katzenwelpen, die zu früh von der Mutter getrennt werden, können zeitlebens krankheitsanfälliger sein als Artgenossen, die lange genug beim Muttertier waren. Übt euch somit bitte in Geduld - im Interesse der Tiere! Lasst nicht zu, dass sie der Mutter entrissen werden, nur weil deine Freundin womöglich die Grundimmunisierungskosten einsparen will - zumal die Erstimpfung mit 8 Wochen quasi vor der Tür steht und die Babys gar verschenkt(!) werden sollen, was ein NoGo ist! Eine Schutzgebühr (idealerweise auch eine Kastrationskaution ==> beides jeweils ca. 40 €) sollte stets erhoben werden. Wichtig: Die Schutzgebühr ist nicht mit einem Kaufpreis zu verwechseln! Vielmehr dient sie dazu, Kurzschlusshandlungen im Sinne von Spontan-Anschaffungen zu verhindern. Doch gerade die Entscheidung für ein Tier (sagen wir jetzt mal Katze) sollte gut durchdacht sein, denn Katzen bedeuten eine ernstzunehmende Verpflichtung und große Verantwortung - für gut und gerne 20 Jahre, wenn gar mehr! Wären sie kostenfrei, würde im Umkehrschluss die Zahl ausgesetzter Tiere steigen.

Stichwort Fütterungszeit: Da Katzen Gewohnheitstiere sind, empfehlen sich am ehesten feste und über den Tag gut verteilte Fütterungszeiten bei 3-4 Portionen, bei Welpen auch 5-6. Von nur 2 Portionen ist abzuraten; dann können sich Katzen aufgrund des großen Hungers leicht überfressen, was Erbrechen begünstigt. Erbrechen bedeutet Nahrungsentzug, und das wiederum schadet der Leber. Somit würde ich unbedingt versuchen, die Zeiten zu optimieren. Steht ihr beispielsweise um 5 Uhr auf? Dann gebt ihnen das Futter erst, kurz bevor ihr das Haus verlasst, z. B. um 6 Uhr. Die morgendliche Mahlzeitmenge würde ich dabei größer ausfallen lassen als die der anderen beiden. Allerdings: Dieses Modell bezieht sich auf erwachsene Katzen. Solange sie im Welpenalter sind, wären häufigere Futtergaben anzuraten. Kann beispielsweise ein Nachbar, Freund oder Bekannter um die Mittagszeit vorbeischauen, um das zu erledigen? Es wäre ja kein großer Zeitaufwand.

Stichwort Katzenklo: Ein einziges wäre zu wenig! Die Faustformel lautet Anzahl der Tiere plus ein Extra-Klo, so dass ihr auf 3 Klos kommen solltet - umso eher bei Welpen, die schnell mal was daneben gehen lassen …! Des Weiteren ziehen Katzen es vor, großes und kleines Geschäft getrennt abzusetzen.

Ferner sind Vorzimmer und Küche viel zu wenig Bewegungsraum für 2 Tiere, Stichwort Sicherheitsbedürfnis. Aufgrunddessen pflegen Katzen es, mehrmals tags- oder auch nachtsüber durch die Wohnung zu ziehen und zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Befindet sich auch nur ein Gegenstand woanders (z. B. ein heruntergefallener Stift auf dem Fußboden), wird dieser gleich inspiziert und entsprechend eingeordnet (nach gefährlich oder ungefährlich). Bei Aussperrungen können sie ihr Sicherheitsbedürfnis nur eingeschränkt ausleben, was zu Unreinheit führen kann. Weitaus katzengerechter wäre es, ihnen die ganze Wohnung zur Verfügung zu stellen. Versucht dabei, alles möglichst spannend zu gestalten, z. B. mit Hängematten, Kratzbäumen, Aussichtsplätzen, Rascheltunneln, Fummelbrettern, Pappkartons zum Verstecken etc.. Dann geraten sie weniger in Versuchung, etwas zu demolieren. Bestimmt freuen sie sich auch, wenn ihr euch beizeiten mit einbringt, z. B. durch Bällewerfen, Spielangeln oder Clickertraining.

Habt ihr euch auch ansonsten über Katzenhaltung und -pflege informiert? Hier sind noch ein paar wichtige Eckdaten:

  • Füttert kein Trockenfutter (auch kein getreidefreies)! Begründung: Es ist vielfach die Ursache für Nierenversagen, Magenreizungen und -entzündungen (die in Geschwüre übergehen können), schmerzhafte Blähungen (durch aufsaugebedingte Futtervolumenverdoppelung), Übergewicht, Diabetes, Zahnprobleme, Blasenentzündungen (da weniger Harnabsatz), Verstopfung und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind. Das Risiko von Futtermilbenbefall (Allergieauslöser) steigt bei falscher Lagerung ebenso - mitunter sind gar Rohstoffe bereits damit kontaminiert! Folglich hat es nichts mit gesunder Katzenernährung zu tun und ist unbedingt zu vermeiden. Die beste Wahl ist hochwertiges Nassfutter mit 60% Fleisch-Mindestanteil ohne Getreide und Zucker.

…, da der Platz leider nicht ausreichte:

  • Legt euren Katzen kein Halsband an - Strangulationsgefahr! Tragt auch dafür Sorge, dass kein Spielzeug liegen bleibt, womit sie strangulieren können (Spielangeln etc.).
  • Stellt kein Fenster auf Kipp, wenn sie ohne Aufsicht sind. Das kann ebenso zur tödlichen Falle werden!
  • Setzt euren Katzen keinen Zigarettenqualm aus, denn erstens atmen sie das Gift über die Lunge ein, und zweitens nehmen sie es durch die Fellpflege zusätzlich oral auf, so dass es sich im Magen- und Darmtrakt niederlegt. Bedenkt: Es sterben doppelt so viele Katzen an Krebs, die Passivrauch ausgesetzt sind, wie Katzen aus Nichtraucherhaushalten! Bei 2 Rauchern wird das Risiko gar vervierfacht!
  • Lasst keine Schokolade rumliegen - sie ist pures Gift für Katzen und kann je nach Dosis tödlich sein!
  • Gebt ihnen kein rohes Schweinefleisch, auch das kann tödliche Folgen haben.
  • Lasst sie mit spätestens 5 Monaten kastrieren, und zwar aus folgenden Gründen: Verringerung des Katzenelends (weniger überfüllte Tierheime + kürzere Tierheimaufenthalte, wenn sich die Gesamtauswahl durch Kastration verkleinert), 4 bis 6-mal weniger Kosten als die eines potentiellen Wurfes, kleineres Revier (==> dadurch seltenere Kämpfe, bei denen durch Bissverletzungen die tödlich verlaufende Krankheit Katzenaids übertragen werden kann; kleineres Entlaufungsrisiko + kleineres Verletzungsrisiko im Straßenverkehr), kein Stressverhalten (z. B. Markieren von Wohnungsmobiliar + ständiges Maunzen), größere Menschenbezogenheit (da Paarungsbereitschaft nicht mehr im Fokus steht), keine Gefahr von Gesäugekrebs + lebensgefährlichen Gebärmuttervereiterungen bei der Kätzin bzw. keine Gefahr von Hodenkrebs, Hodenhochstand (Kryptorchismus) + keine Prostataerkrankungen beim Kater sowie eine im Schnitt 9 Jahre längere Lebenserwartung.

Ich hoffe, das reicht soweit an Informationen.

Da ich dein Kommentar am besten fand, gebe ich meine endgültige Meinung hier ab :)

Ich Hab bis jetzt nach gedacht und ich/wir werden uns keine nehmen. Ich denke da an meine beiden, die ich ja bei meinen Eltern gelassen habe, da sie frei lebend sind. Und wenn ich daran denke, dass die zwei in einer Wohnung leben müssten... Kann ich das nicht mal verantworten!! Ich befürchtet, dass der Wunsch nach einem Tiger so groß ist, da ich meine extrem vermisse. Am besten wir warten ab, vielleicht ergibt sich irgendwann wohnungstechnisch was anderes ;)

Deine Tipps sind seeeehr gut und die meisten sind mir auch bekannt. Nur bei einem muss ich stark widersprechen. .das mit dem Klo. Meine "Schwägerin" hat drei Katzen und drei/vier Toiletten... Und sie reinigt sie jeden Tag und trotzdem riecht es immer extrem danach wenn man die Wohnung betritt. Teilweise hat man es sogar vor der Haustür gerochen, wenn ein Fenster gekippt war.

Wir hatten, als ich damals meine zwei bekommen habe, nur ein Klo. Beide waren von Anfang an stubenrein und haben bis jetzt kein einziges Mal ins Haus gemacht. Da melden sie sich vorher mitten in der Nacht, wenn sie raus müssen.. Um 3 oder 4 Uhr morgens :D

Aber nochmals danke. Ich wollte mit meiner Frage auch nicht irgendwie penipel oder was weis ich klingen. Habe die Frage schnell schnell nebenbei geschrieben. Mir ist auf jeden Fall bewusst, dass eine Karte eine große Verantwortung ist. Und vermutlich ist es einfach leichter, wenn die Katze ihren großen Karten usw hat :)

Gern geschehen & danke für deine anerkennenden Worte :-)

Ja, mit einer größeren Wohnung bzw. Garten ist es gewiss leichter und zudem schöner - sowohl für die Katze(n), als auch für euch als Besitzer! Apropos Klogeruch: Womöglich lag es an einem schlecht bindenden Katzenstreu.

das möchte ich auch sagen . es liegt am Streu. wenn man dieses billige nicht klumpende Streu nimmt riecht man es sofort , wenn man nicht gerade danebensteht und es direkt rausnimmt . ich hab seit 4 Wochen 3 ältere Katzen aus dem Tierheim. das sind richtig dicke Brummer , die eine gute Verdauung haben und pieseln auch nicht schlecht . es stinkt kein bisschen in der Wohnung.

Danke fürs Sternchen :-)

Die Katzen bitte erst ab der 12-ten Woche holen. 2x Futter am Tag ist für so junge Katzen eigentlich zu wenig. Ich würde morgens und abends Nassfutter geben. Würde ihnen aber auch Trockenfutter hinstellen, dass sie sich selbst bedienen können. Ihr braucht mindestens 2 Katzenklos. Und wenn die morgens und abends gesäubert werden, dann stinkt es auch nicht. Ich nehme Cats-Öko Plus. Das saugt sehr gut auf, und hält Gerüche im Zaum. Wenn ihr 10 Std. nicht im Haus seid, müsst ihr euch nicht wundern, wenn mal was kaputt-geht. Es sind noch sehr junge Katzen. Die toben eben gerne. Wasser muss auch immer bereit stehen. Ich habe einen Trinkbrunnen. Daran trinken sie mehr, als wenn ich es in eine Schale tue.

bitte, frag deine freundin ob die kleinen noch nen monat länger bei mama sein können. 8 wochen ist einfach zu früh, 12 müssen es sein, ist besser für alle. biete evtl an die futterkosten für den monat zu übernehmen

denk daran dass die beiden (da sie ja vermutlich geschwister sind) sehr früh kastriert werden müssen, so 5 monate. die machen sonst kleine inzestkitten

optimal wäre wenn ihr nen futetrungsautomaten habt der auch in eurer abwesenheit füttert. so junge katzen sollten um die 5 mahlzeiten am tag bekommen. ansonsten morgens ne große menge futter hinstellen sodass das ne weile vorhält (ja, das geht auch mit nassfutter. das ist gekochtes fleisch, das wird bei luftkontakt nicht inenrhalb von 10min schlecht) und bei der rückkehr sofort füttern. vorm schlafengehen nochmal

bei erwachsenen katzen wären 10 stunden futterpause kein problem, kleine katzen brauchen eig häufiger nahrung

der geruch des katzenklos.. naja wie sehr das riecht hängt unter anderem von den katzen ab, gibt welche deren hinterlassenschaften einfach arg riechen. dann natürlich davon wie oft ihr reinigt. wie viele klos rumstehen, dadurch ist jedes einzelne weniger frequentiert. von der qualität des futters (faustregel: je mehr tierischer und je weniger pflanzlicher anteil desto geruchsloser) und davon wie gut das streu ist wenns darum geht gerüche zu binden. ganz geruchsneutral ist ein klo eig nie, wenn man die nase drüberhängt riecht mans meistens. aber dass man den raum betritt ud in einer dunstwolke steht, das hab ich bisher erst einmal erlebt. und ich kenne viele katzenhalter

ein klo ist übrigens oft zu wenig. katzen machen eigetnlich niemals groß und klein am gleichen ort. und ich würde anfangs ein klo in dem zimmer aufstellen wo die kleinen schlafen. das sind kleine kinder. die wachen nachts auf weil sie ganz ganz GANZ dringend müssen. und wenn dann klein klo in reichweite ist tuts das bett. oder der teppich. kinder eben

hmm demolieren.. irgendwas geht bestimmt kaputt *g insbesondere garinen und zimmerpflanzen leben gefährlich. paradoxerweise ist es in der hinsicht aber besser zwei katzen zu haben anstatt einer: eine katze würde ihren spieltrieb allein an der wohnung ausleben, ist ja nix anderes da. ein katzenpaar spielt miteinander. naja wenn du wert auf eine perfekte wohnung legst bist du mit katzen falsch. die werfen schonmal was runter oder hinterlassen spuren am sofa. in einem schlachtfeld lebt man als katzenhalter allerdings auch nicht.

den bewegungsspielraum zu begrenzen halte ich nicht für gut. dann leben sie die hälfte ihres lebens in einem vergleichweise kleinen bereich ohne viele spielmöglichkeiten. die brauchen schon die ganze wohnung. die muss dann so aussehen dass sie keinen großen schaden anrichten können (fenster gegen ausbruch gesichert, insbesondere kippfenster, nippes weggeräumt oder mit powerstrips festgeklebt,..)

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