Was haltet ihr von diese Katzenernährungsmethode?

Hallo!

Hab da Mal ne Frage. Ich habe vor ca. 3 Monaten den Futterplan meiner beiden Katzen geändert. Sie bekommen jetzt Morgens etwas Trockenfutter mit der Lebersauce von DM drüber. Am Abend bekommen sie dann Nassfutter, zusätzlich haben sie den ganzen Tag über eine kleine Schüssel mit Trockenfutter, und bekommen manchmal 1-2 Löffel Naturjoghurt sowie die Katzenmilch von Whiskas. Ich wollte jetzt fragen, was ihr von dieser Ernährung haltet.

Danke, LG Bentley11

5 Antworten

Stichwort Futterart: Verzichte bitte unbedingt auf Trockenfutter (auch auf getreidefreies)! Begründung: Es hat rein gar nichts mit gesunder Katzenernährung zutun und ist sowohl schädlich für die Zähne (die Stärkereste legen sich als zäher, klebriger Belag auf die Zähne, was Zahnstein begünstigt) als auch die Nieren (Trockenfutter saugt Wasser auf und senkt somit den Flüssigkeitslevel), das heißt eine Katze muss mindestens die 3-fache Wassermenge der aufgenommenen Futtermenge zu sich nehmen, um ihn zu halten, was keinem Tier möglich ist. Mach selber den Test und tropfe Wasser über’s Trockenfutter - du wirst sehen, wie schnell es das aufsaugt, und nichts anderes passiert im Körper der Katze! Dadurch verliert auch die Magenschleimhaut einen Teil ihrer Schutzschicht und macht die Katze anfälliger für Magenreizungen und -entzündungen, die in Geschwüre übergehen können. Da sich das Futtervolumen aufsaugebedingt verdoppelt, können auch schmerzhafte Blähungen folgen. Was erschwerend hinzukommt: Fängt sie erstmal an zu trinken, hat die Dehydration (Austrocknung) bereits eingesetzt - oft mit gravierenden Folgen, wenn sie es über die Jahre verteilt ausschließlich erhält, wie etwa Diabetes, Nierenversagen und ein vorzeitiger Tod. Männliche Tiere sind aufgrund ihrer langen Harnröhre umso anfälliger für Harnsteine etc.. Eine Katze braucht schlichtweg Flüssigkeit; von Natur aus ist sie es gewohnt, sie über die Nahrung aufzunehmen in Form von Mäusen, Fischen und dergleichen. Diese bestehen bis zu 80% aus Wasser - Trockenfutter hingegen hat nicht mal 10% Wasser! - Anlass genug, dieses gar nicht erst in Erwägung zu ziehen. Des Weiteren ist Trockenfutter vielfach die Ursache für Übergewicht, Blasenentzündungen (da weniger Harnabsatz), Verstopfung und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind. Das Risiko von Futtermilbenbefall (Allergieauslöser) steigt bei falscher Lagerung ebenso - mitunter sind gar Rohstoffe bereits damit kontaminiert!

Am besten, du gewöhnst sie gar nicht erst an Trockenfutter, und sie werden es dir mit einem gesunden und langen Leben danken. Und sollten sie dennoch derartige Krankheiten entwickeln, was natürlich passieren kann (es gibt ja auch sehr wenige Nichtraucher, die Lungenkrebs bekommen), dann musst du zumindest nicht bei dir anfangen!

Doch leider fängt ein Großteil der Besitzer aus folgendem Grund nicht bei sich an: Viele Tierärzte schieben Diabetes, Harnwegserkrankungen und Niereninsuffizienz fälschlicher- und somit fatalerweise auf das Alter! Grund: Sie haben oft nur unzureichendes Wissen über Katzenernährung, da sie die Informationen aus der Futtermittelindustrie erhalten, deren Ziel u. a. auch der Verkauf von Trockenfutter ist! Nur die wenigsten(!) sind in der Hinsicht so kompetent wie diese 4 Tierärzte:

  • Zitat Lisa A. Pierson (DVM = Doctor of Veterinary Medicine): Es ist unglaublich frustrierend, dass meine Kollegen eine Trockenfutter-Diät empfehlen anstatt Dosenfutter mit zugesetztem Wasser.
  • Zitat Dr. Bettina Brabänder: Das Zeug ist so etwas wie Fastfood bei Kindern und als ständige Kost nicht gesund.
  • Zitat Dr. Ian Billinghurst: Die traurige Wahrheit ist, dass Fertigfutter hilft, Tierärzte mit Patienten zu versorgen.
  • Zitat Dr. med. vet. Dorsie Kovacs: Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzern das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier.

Was hinzukommt: Viele Besitzer von Trockenfutter-Katzen pflegen zu sagen: „Meiner Katze geht es gut.“. Dazu vermerke ich: Ausnahmen von gesunden Trockenfutter-Katzen wird es immer geben - doch dafür sind es Ausnahmen, d. h. sie besitzen keine Allgemeingültigkeit. Typische Leiden, die auf Trockenfuttergabe basieren, sind i. d. R. Spätfolgen - dennoch weiß ich gar von 3 Trockenfutter-Katzen, die ihren 6. Geburtstag nicht erlebt haben, Diagnose: Nierenversagen! Das Tückische: CNI (chronische Niereninsuffizienz ==> häufige Auslöser: Tumorerkrankungen, erbliche Faktoren oder Trockenfuttergabe) ist ein schleichender Prozess, da sich die Symptome erst dann zeigen, wenn ¾ des Nierengewebes bereits zerstört sind. Die zunehmend geschädigten Nieren sind irgendwann nicht mehr in der Lage, selbst leichte Dehydrationen (z. B. durch Erbrechen) zu kompensieren, weshalb die Krankheitsmerkmale auch sehr plötzlich auftreten können. Eine Trockenfutter-Katze als gesund zu bezeichnen, kann somit schneller zur Fehleinschätzung werden, als man meint …!

…, da der Platz leider nicht ausreichte:

Wenn überhaupt(!) kann Trockenfutter als Leckerli gegeben werden (10-15 Stück pro Tag und Katze). Eine gute Wahl sind z. B. Knabberstangen (natürlich nur die zucker- und getreidefreien und mit 95% Fleischanteil). Im Prinzip stellen sie ein Halbfeuchtfutter dar (Flüssigkeitsgehalt zwischen 14 und 31%). Weitere Vorteile: Durch die Perforation und Einzelverpackungen gerät man nicht so leicht in Versuchung mehr zu geben, wenn sie bettelt; außerdem sind sie eingeschweißt, Stichwort Aromaversiegelung und Schimmelprävention.

Man bedenke: Eine Katze benötigt täglich mindestens 60 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht [je nach Temperatur, Gesundheitszustand, Alter und Aktivität sogar bis 80 ml ==> z. B. im Welpenalter, bei Durchfall oder chronischer Niereninsuffizienz (CNI)]. Da kommen deine Katzen mit Trockenfuttergabe niemals hin, zumal es - im Gegenteil - auch noch Wasser entzieht! Leider müssen im Alter viele Trockenfutter-Katzen am Blasenkatheter angeschlossen und / oder wegen Niereninsuffizienz behandelt werden bzw. viele Tiere wegen Zahnbeschwerden auch schon früher (Stichwort Zahnsanierung aufgrund Zahnfleischentzündung und Zahnstein, Kosten 200 €). Dies ist häufig der Tatsache geschuldet, dass sich Katzenbesitzer nie das erforderliche Wissen darüber angeeignet haben. Entsprechend groß ist der Aufklärungsbedarf.

Die beste Wahl ist Nassfutter mit 60% Fleisch-Mindestanteil ohne Getreide und Zucker. Mittel- bis hochwertig sind folgende Sorten:

  • An*monda Carny
  • R*al Nature
  • C*tz Finefood
  • Gr*u und
  • M*C’s (alle erhältlich im Zoofachhandel).

Völlig akzeptabel und somit ein Kompromiss zwischen Geldbeutel und Qualität sind diese Sorten:

  • L*x (erhältlich beim A-Discounter Nord)
  • C*chet (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich beim A-Discounter Süd)
  • B*anca (alle, außer „Geflügel und Leber in Wildgelee“ ==> hellgelbe Dose; erhältlich beim P-Discounter) sowie
  • Opt*cat (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich beim L-Discounter).

Stichwort Fütterungszeit: Da Katzen Gewohnheitstiere sind, empfehlen sich am ehesten feste und über den Tag gut verteilte Fütterungszeiten bei 3-4 Portionen. Somit irrst du leider mit der Annahme, dass Katzen rund um die Uhr Nahrung zur Verfügung haben müssen - mehr noch: ständige Futter-Verfügbarkeit ist sogar ein NoGo! Begründung:

  • Erstens kann Fressen so zu einer Art Beschäftigung werden, Stichwort Fresssucht;
  • zweitens können Katzen bei ständiger Futter-Verfügbarkeit kein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl mehr entwickeln;
  • und drittens neigt insbesondere Trockenfutter bei Temperaturen um die 28°C vermehrt zu Bildung von Schimmelpilzgiften (==> krebserrregend).

Von nur 2 Portionen täglich würde ich abraten. Dann können sich Katzen aufgrund des großen Hungers leicht überfressen, was Erbrechen begünstigt. Erbrechen bedeutet Nahrungsentzug; und das wiederum schadet der Leber!

Stichwort Katzenmilch: Diese ist zwar laktosefrei, enthält jedoch Zucker. Besser (da gesünder) ist laktosefreie Milch aus dem Handel. Jene ist zuckerfrei und obendrein um ein Vielfaches günstiger.

Einzig bei der zeitweisen Gabe von 1-2 Löffeln Naturjoghurt kann ich dir zustimmen. Begründung: Durch die Zugabe von Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien wird Milchzucker nahezu vollständig in Säure umgewandelt, genauer gesagt in Milchsäure. Diese wirkt sich (nebst noch lebenden Mikroorganismen) positiv auf die Darmtätigkeit aus.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Danke für das Sternchen :-)

Ehrlich gesagt, garnichts. Je nach Alter sollten Deine Katzen überwiegend Nassfutter bekommen und zwar solches, das mehr als 4 % Fleisch enthält. Trockenfutter eher als Leckerli und statt der Katzenmilch wäre ne laktosefreie oder Ziegenmilch auch gesünder für Deine Katzen. Sollten Deine Katzen dazu noch jünger als 1 Jahr alt sein, wäre das zu wenig, denn solche Katzen sollten fressen können, soviel in sie reingeht.

Danke für eure vielen und guten Antworten! Ich hab mich entschlossen, das viele Trockenfutter weg zu stellen und ihnen jeweils in eine kleine Schale, 20-30 Stücken zu geben, sind ja zwei Katzen. Ganz weg lassen, würde ich es trotzdem nicht, da beide sehr daran gewöhnt sind, und die eine etwas zu dünn ist.

Die Lebersauce ist kein Futter, sie ist eigentlich als Leckerli gedacht, was auf der Verpackung steht, jedoch hab ich mir gedacht, das die kleine Morgenportion Trockenfutter sonst zu trocken ist.

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