Katze aus Tierheim auf was achten?

Hallo mein Freund und ich gehen heute ins Tierheim um nach einer Katze zu schauen. Mich würde interessieren ob wir dabei auf bestimmte Dinge achten sollten ? ZB verhalten oder so ?

Danke für eure Hilfe

6 Antworten

Zunächst einmal: Super, daß Ihr einem Tierheimtier eine Chance geben wollt und bitte, wie schon gesagt wurde, versucht es auch ruhig mit einem älteren Tier.

Ich muß aber mal eine Lanze für die Tierheime brechen. Ich hatte selbst viele Jahre eines, und kann Dir sagen, daß nirgendwo so viel gelogen wird wie dort. Die Leute, die ein Tier abgeben wollen, sind darauf erpicht, es los zu werden. Da werden Geschichten erzählt, die an Romane grenzen. Als TH-Mitarbeiter notierst Du das und gibst es weiter. Im Heim kommt dann der Schock: Viele Katzen sitzen in einem Raum. Der kann noch so toll eingerichtet sein, es ist immer nur die 2. beste aller Lösungen. Viele Tiere haben ungeheuren Streß, das Verhalten ist völlig anders, als in einer "normalen" Zuhause-Umgebung.

Umgekehrt sind Tierheim-Menschen natürlich gewillt, Tiere zu vermitteln, da wird gern mal übertrieben und das Tier den Umständen "angepasst". Daß Katzen nur in Freilauf und nur zu zweit abgegeben werden, halte ich für völligen Blödsinn. Genau wie bei jedem anderen Lebewesen auf gibt es solche und solche. Ich hatte schon Katzen, die mir alles vollgepinkelt haben, sobald eine andere in die Nähe kam, in Einzelhaltung waren sie absolut glücklich.

Bitte nehmt Euch Zeit. Setzt Euch in einer Katzenabteilung hin, fragt vorher, ob Ihr Leckerlis geben dürft, und laßt EUCH aussuchen. Natürlich muß es von Eurer Seite auch Liebe sein, aber mit der anderen Methode habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Bei mir sind schon Leute mit einem schwarzen Hauskater gegangen, die wegen einr weißen Perserkatze gekommen sind.

Habt Geduld. Wenn Ihr nicht 100%ig sicher seid, geht nochmals oder in ein anderes Tierheim. Ich habe aber immer die erstbesten, älteren Tiere genommen, die, die niemand haben will und einfach aufgeben, wenn sie zu lange im Tierheim sind.

Melde Dich doch mal, ob Ihr fündig geworden seid, und wenn wir Euch noch Tipps geben können, tun wir das gern. Viel Erfolg.

Das heißt wir sollten dann schauen welches Kätzchen auf uns zukommt ?
Oder hab ich das falsch verstanden mit dem "lasst euch aussuchen" oder so in der Richtung

So würde ich es machen. Natürlich sollten Euch die TH-Mitarbeiter beraten, aber wenn Ihr mehr nach Eurem Gefühl geht, klappt es meistens wunderbar.

Bei mir hat eine Vermittlung immer relativ lange gedauert, weil ich einfach das Beste für meine Tiere wollte. Wenn mein Bauch sagte, das sind nicht die richtigen Leute, habe ich sie auch wieder nach Hause geschickt. Laßt Euch kein Tier aufschwatzen sondern handelt wirklich gefühlsmäßig. Das klappt schon. Wenn Du im Katzenhaus bist, weißt Du, was ich meine.

Und der Tipp mit den Katzen, die sich zurückziehen, ist vollkommen richtig. Schaut mal einfach in den Kratzbäumen, bietet Streicheleinheiten an. Meine letzte ängstliche Katze war reine Haushaltung gewöhnt,  hat 6 Wochen nur im Kratzbaum gesessen (ist jetzt 11 Jahre alt) und entwickelt sich bei den neuen Menschen zur Schmuse-,Freilauf- und Verteidigungskatze, der Nachbarskater darf nicht mehr in den Garten.

Kleine Katzen findet jeder toll und kann auch jeder vermitteln, aber es muß ja auch passen.

Fragt die Mitarbeiter nach den Tieren, die ihr euch ausgesucht habt. Die kennen sich meist ein bissel aus, was für ein Typ die Katze ist. Meistens geben die Tierheime aber selten Tiere in Einzelhaltung ab. Es sei denn, es sind Einzelgänger. Wünsche euch ganz viel Glück mit eurem neuen Mitbewohner/in

Das Verhalten von Katzen in einem Tierheim hat überhaupt nichts zu sagen.

Wir holen uns immer unsere Katzen aus Tierheimen, wir pflegen die zu nehmen, die uns einfach auf Anhieb gefallen.

Unsere Anja war in diesem Tierheim recht munter, bei uns zuhause war sie die ersten Tage völlig verängstigt wegen der neuen Umgebung; saß meist unter dem Kleiderschrank. Hat also überhaupt nichts zu sagen.

Anderes Beispiel: Meine Heidi saß völlig verängstigt in der Ecke des Tierheims, bei uns daheim lebte sie völlig auf und erkundete erstmal das neue Terrain und hat sich ganz schnell eingelebt.

Wenn ihr gute Nerven habt und was wirklich Gutes tun wollt, nehmt Euch eine ältere Katze, wo bereits bekannt ist, dass sie gesundheitlich nicht mehr so gut drauf ist. Das sind die Tiere, die normalerweise kein Mensch nimmt. Lebt dann halt nicht so lange und ihr müsst Euch überlegen, ob ihr das Geld für die regelmäßigen Tierarztbesuche habt.

lg Lilo

Ach ja, noch was. In unserem Tierheim haben sie einen Schaden, vermitteln nur junge Katzen, die Freigang haben können. Lasst Euch, falls ihr sie nur in der Wohnung oder im Haus halten wollt, nicht abschrecken. Wir hatten mal eine Katze, die lt. deren Aussage ein Freigänger war - bei uns ist sie nie raus. Die hatte anscheinend genug vom Freigang, genug schlechte Erfahrungen da draußen gemacht.

Du sprichst mir aus der Seele! Ich selbst habe im Februar einen damals knapp 7-jährigen Kater adoptiert, der - nach mehr als einem halben Jahr im Tierheim - ausdrücklich nur als Einzelkater und mit dem Etikett "nicht ganz einfach" abgegeben wurde.

Nachdem sich der vermeintliche Freigänger dann auch als Couch-Potato entpuppt hat, habe ich inzwischen viele Versuche unternommen, einen passenden Kumpel für ihn zu finden, stoße aber leider - nicht nur in den umliegenen
Tierheimen - aufgrund seiner früheren Einzelhaltung noch immer auf Skepsis und Ablehnung.

Inzwischen besucht uns regelmäßig ein Kater aus der Nachbarschaft, und - nach anfänglichem Fauchen - liegen
die beiden recht entspannt, getrennt nur durch die leicht geöffnete Terrassentür - zusammen, und lassen sich (von mir abwechselnd mit ein paar Streicheleinheiten und Leckerchen versorgt) die Sonne auf den Pelz scheinen.

Mein "nicht ganz einfaches Einzelgänger-Katerchen" hat sich inzwischen als hervorragend erzogenes Goldstück der Sorte "Schmusekater" erwiesen, den ich um nichts in der Welt wieder hergeben würde...

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