Wie können wir unsere alte Katze (ca. 12 Jahre) und 2 Katzen (je 5 Monate) erfolgreich zusammenführen?

Wir haben eine ca. 12 Jahre alte Katze. Sie ist extrem ruhig, lieb, sozial und macht in der Regel keinen Schritt zu viel. Unsere zweite Katze, vermutlich Ihre Tochter (Es waren Findelkinder aus dem Tierheim), mussten wir leider krankheitsbedingt nach 10 Jahren bei uns einschläfern lassen. Sie waren ein Herz und eine Seele! Absolute Ruhe und Harmonie obwohl unsere 12 Jahre alte Katze eindeutig das Sagen hatte.

Wir haben jetzt 2 kleine 5 Monate alte Katzen als "Ersatz" hinzugenommen. Wir haben extra kleine Rassekatzen genommen, damit der Charakter gut zu der unserer passt. Zwei, dass sie nicht beim Spielen überfordert ist und 5 Monate, dass sie körperlich überlegen ist. So quasi "Grossmutter und Enkelkinder".

Die 2 sind auch herzensgut, wollen spielen, sind äusserst neugierig, aber leider auch hyperaktiv! Sie gehen aktiv auf unsere alte Katze zu und wollen sie beschnuppern, mit ihr spielen und da fing unser Problem an. Unsere alte Katze faucht, knurrt, lässt dann aber keine "Taten" folgen und geht ihnen aus dem Weg.

Am Anfang war das noch genug, um die 2 in ihren Grenzen zu halten und wir nahmen an, der Rest findet sich mit der Zeit, auch weil wir drauf achten, dass unsere alte Katze immer die meiste Aufmerksamkeit und Zuneigung bekommt.

Mittlerweile (nach 3 Wochen) sind wir soweit, dass sie sich von den Beiden vom Fressen und Trinken abhalten lässt, weil sie ihr überall hin nachrennen und das Fauchen nicht mehr wirklich ernst nehmen. Sie kann nur in Ruhe Trinken und Fressen, wenn wir schützend daneben stehen. Wir dachten, da sie die dominante Katze bei unserem alten Duo war, sie würde das einfach aussitzen, so wie das die letzten 10 Jahre mit allem Neuen getan hat!

Hat jemand einen guten Rat, wie wir die 3 doch noch zu einem sich akzeptierenden Trio zusammen kriegen können? Oder hätten wir doch eine alte Katze zu unserer hinzunehmen sollen?

Danke vielmals!

4 Antworten

Hallo Alex!

Ich finde, du hast das alles genau durchdacht, und eigentlich keinen Fehler gemacht. - Ich habe vor 2,5 Jahren auch zu meiner 12jährigen Katzenoma, deren lebenslanger Partner verstorben war, zwei kleine Kätzchen dazugeholt. Ich finde, eine Vergesellschaftung mit einer alten Katze noch viel schwieriger, da auch die bereits ihre Lebenserfahrungen hat, und diesbezüglich in gewissem Maße festgefahren ist. Die Katze für den Rest des Lebens alleine zu lassen, ist auch schlimm. Sie kann ja vielleicht noch viele Jahre leben. Meine wurde nach dem Tod des Partners ganz apathisch. Daher haben wir auch zwei kleine Kätzchen, damals 12 Wochen genommen, damit die sich gegenseitig zum spielen und toben haben, und die Oma zugucken kann. Meine beiden haben sich ganz langsam in das Herz der Oma geschlichen. Die Kleine hat sich einfach auf sie drauf gekuschelt, das hat die Alte geduldet. Der Minikater durfte nur daneben liegen, ankuscheln durfte er sich nicht. Unsere Oma hat anfangs auch viel gefaucht. Das wurde mit der Zeit aber immer weniger. Die Kleinen haben gelernt, dass man die Oma besser in Ruhe läßt, sonst bekommt man eine gefetzt. - Bis es eine wirklich gute Katzenfamilie war, hat es aber auch bestimmt ein halbes Jahr gedauert. Danach war keinerlei Fauchen mehr. Die Kleinen haben miteinander gespielt und getobt, und zum kuscheln gingen sie zur Katzenoma.

Natürlich kostet das ganz viel Geduld von Seiten des Katzenhalters. Wenn es wirklich so ist, dass die Katzenoma sich bei euch nicht wehrt, und die Kurzen ihr alles wegfuttern, hilft eben nur, dabei zu bleiben, damit die Kleinen es lernen. Nebenfrage: Bekommen die Kleinen auch genügend zu fressen? Die brauchen wesentlich mehr Futter, wie die Alte, da sie sich noch im Wachstum befinden. In dem Alter können sie ruhig noch alle drei Stunden etwas bekommen, also 5-6 Mahlzeiten am Tag. Erst nach der Kastration mit etwa 6 Monaten schraubt man runter auf drei Mahlzeiten. Kitten haben Hunger ohne Ende. Vielleicht gehen sie deshalb an das Futter der Großen. Gebt ihnen mal mehr, und schaut, ob sich das Fressverhalten ändert. Vielleicht könnt ihr auch das Futter für die Oma ein Stückchen weg stellen. Aber ich würde sie jetzt nicht getrennt füttern, solange die Katzenoma noch gesund ist, und sich wehren kann/könnte.

Ihr habt die Kleinen ja noch nicht lang, daher ist das ja erst der Anfang. In 3 Monaten wird das schon anders aussehen. Und in einem halben Jahr weißt du garnicht mehr, dass die drei mal nicht zusammengehört haben.

Miteinander spielen werden sie nicht mehr, dazu ist die Oma einfach zu alt. Aber sie werden sich sicher akzeptieren und miteinander klar kommen.

Ich wünsch dir die nötige Gelassenheit und Ruhe, damit umzugehen. Du hast alles richtig gemacht, dann klappt das auch. Viel Freude mit deinem Katzenvolk. - Ich mußte übrigens in 35 Jahren Katzenhaltung keine Katze wieder abgeben, weil es nicht geklappt hätte.... . Kopf hoch ;o) !

Hallo und Danke vielmals für Deine Antwort! Zu Fressen haben sie definitiv genug, sie wollen auch gar nicht ans Fressen/Wasser selbst, sondern nur ganz neugierig an unserer alten Katze schnuppern und sie kennenlernen! Unsere Grossmutter kommt ja mittlerweile, ausser zum Fressen, Trinken und für'n Kistligang, gar nicht mehr aus'm Schlafzimmer hervor. All die Jahre musste ich nur rufen und sie kam sofort angelaufen, sie ist auch immer bei uns gesessen - mit der Tochter im Anhang - jetzt so gut wie nicht mehr. Und wenn sie sich doch blicken lässt, dann laufen die 2 oder nur 1 davon auf sie zu - aber lieb gemeint - und unsere alte Dame macht verschreckt/ängstlich auf'm Absatz kehrt und geht wieder, im Bogen um sie herum, retour. Sie kriegt es einfach "in den falschen Hals"! Tut mir im Herzen weh das zu sehen, weil eigentlich alle 3 Katzen sich an Gutmütigkeit fast übertreffen und sich vom Wesen her supergut "riechen" können müssten.... Ich mach' mir halt Sorgen, dass unser grosser Engel sich selbst aufgibt und nur noch vor sich hin dämmert. Sie ist zum Glück mit ihren 12 Jahren (könnten auch 1-2 Jahre mehr sein lt. Tierärztin) körperlich, wie seelisch soweit noch "quietschfidel"!

Das war bei uns damals nicht anders. Wir hatten auch Angst, dass sich die Oma aufgibt. Aber schon bevor wir die Kleinen hatten. Sie war ein halbes Jahr allein, und es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Sie saß irgendwann nur noch hinter der Heizung und kam nur noch zum Fressen vor. Dadurch, dass wir dann die Kleinen hatten, ist sie mit der Zeit wieder aufgetaut. Aber die alte wie früher war sie nicht mehr. Sie war eben eine Oma geworden. Aber ich denke, man muß das auch akzeptieren. Wenn wir einen nahestehenden Menschen verlieren, sind wir auch nicht mehr dieselben. Denn es fehlt etwas in unserem Leben. Euer Ömchen wird sich bestimmt mit der Zeit mit dem jungen Gemüse arrangieren. Anders eben, als mit der früheren Katze. Unsere Omi ist mittlerweile leider gestorben. Die Kleinen waren dann mittlerweile 1,5 Jahre alt. Es war ein sehr schönes Verhältnis geworden zwischen den dreien. Zum Schluss, als die Omi abbaute (sie hatte Nierentumore) und nur noch schlief,legten sich die Jungen oft ganz nah an sie hin, wie als ob sie es spürten, dass sie bald gehen muß. Und die erste Zeit haben sie sie sehr gesucht. Jetzt sind die Kleinen die Großen, mittlerweile fast 2,5 Jahre alt und haben eine jüngere Kumpeline, mittlerweile 13 Monate alt. Auch das hatte Anfangsschwierigkeiten, allerdings eher vom Neuzugang, als von meinen supersozialen beiden Großen. Die drei sind ein super Team.

Ich wünsch euch viel Glück mit eurem Dreiergespann - hauptsächlich für euer Ömchen.

Und ganz lieben Dank für das Sternchen :o) .

Also erst mal, ich persönlich bin ja der Meinung, dass zwei so junge Katzen nicht sehr gut zu Deiner immerhin schon 12 Jahre alten Katze passen und ich hätte eine Katze in ähnlichem Alter dazu genommen.

Aber nun hast Du die Beiden ja und es wäre schade, sie wieder wegzugeben. Ich würde an Deiner Stelle Deiner "alten" Katze ihr Fressen in einem separaten Raum geben, wo die beiden Wildfänge nicht hinkommen, damit sie in aller Ruhe fressen kann, die Katzen ansonsten aber zusammen lassen. Manchmal dauert es halt einige Zeit länger, bis sich fremde Katzen aneinander gewöhnt haben und solange solltet ihr einfach Geduld haben.

Zudem sind Deine beiden neuen Katzen grade so richtig im Flegelalter und ich denke auch, dass sich ihr Benehmen mit zunehmendem Alter ändern wird. Ansonsten solltet ihr daran denken, die beiden Kleinen so schnell wie möglich kastrieren zu lassen, denn das könnte auch noch ne Rolle spielen. Also lass ihnen noch Zeit und füttere Deine Grossmutter in einem separaten Raum, bis sie sich besser aneinander gewöhnt haben und dann sollte es gehen.

Lass ihnen einfach noch etwas Zeit, das wird alles noch. Im moment sind die kleinen ja noch recht verspielt, aber die Ältere wird schon noch durchgreifen und den kleinen Miezen zeigen, wie der Ablauf ist.^^ Sowas kann bis zu 6 Wochen gehen. Meine Beiden kamen über 1 Jahr nicht miteinander aus! Erst jetzt seit kurzem wird es langsam etwas besser. Dafür hat das jüngere sich einmal so böse eine eingefangen, dass Blut aus dem Auge lief. Wir sind sofort zum Tierarzt, dieser stellte fest, dass zum großen, großen Glück nur die Bindehaut erwischt wurde und das Auge selbst keinerlei Schaden abbekommen hat! Aber seit dem gehts langsam immer besser mit den Beiden. :)

vlg.

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