Meine Katze kratzt sich die Wände hoch?

Hallö'chen meine Katze Tyga 10Monate Alt bekommt totale Macken und Kratz sich an denn Ecken der Wänden hoch und reist mir die ganze Tapete runter wieso macht sie sowas !??

7 Antworten

Es könnte sein, dass sie schlicht nicht ganz ausgelastet ist :) Generell sind zwei Katzen immer besser als eine, da so ein Spielkamerad vorhanden ist. Bist du tagsüber länger nicht daheim? Bei zwei Katzen sind die Zeiten, wo die Katze allein sein müsste, dann nicht so langweilig.

Ansonsten kannst du mit Katzenmöbel etc. (auch selbst gebaut) für Abwechslung sorgen. Täglich mit deiner Katze spielen ist auch wichtig. Ansonsten google mal nach weiteren Beschäftigungen. Trockenfutter z.B. kannst du wunderbar einzeln in der Wohnung verstecken. Dann stellst du der Katze eine Herausforderung, auf die Suche zu gehen. Das regt die Sinne an und ist eine willkommene Abwechslung.

Grundsätzlich kratzen Katzen, um abgenutzte Krallenstücke zu entfernen, und um ihr Revier durch Kratzspuren und Duftmarken (Duftdrüsen a.d. Pfoten) zu markieren. Daher wird man es ihnen niemals ganz abgewöhnen, sondern bestenfalls "umleiten" können.

Dass Deine Katze im Alter von 10 Monaten kastriert ist, setze ich jetzt mal voraus - ansonsten könnte auch darin bereits eine Ursache für ihr Verhalten liegen.

Da sie aber offenbar alleine ist, dürften vielmehr Einsamkeit (der fehlende Spiel-, Rauf- und Schmusekumpel) und Langeweile (also z.B. die Suche nach Aufmerksamkeit - notfalls um jeden Preis), für ihr Verhalten verantwortlich sein.

Katzen sind i.d.R. keine Einzelgänger, und inbesondere Kitten sollten niemals alleine gehalten werden - erst recht nicht als reine Wohnungskatze.
Falls die Situation es erlaubt, solltest Du schnellstmöglich Ausschau nach einem Kumpel für Deine Fellnase halten, idealerweise z.B. im Tierheim.
Eine ausgeglichene Katze und ihr(e) neue(r) Partner(in) - die lieber zusammen spielen, als sich mit der Wohnungseinrichtung zu beschäftigen - würden es Dir sicherlich mit einer doppelten Portion Katzenliebe danken.

Da Katzen durch Abgucken und Nachmachen (voneinander) lernen, könnte ein gut sozialisierter - ggf. auch etwas älterer - Kumpel zudem dabei helfen, das Verhalten Deiner Fellnase zu optimieren.

Darüber hinaus könnten aber z.B. auch Aufmerksamkeits-, Haltungs- oder Erziehungsdefizite für das Verhalten Deiner Fellnase verantwortlich sein.

Dauerhafte Besserung können nur Zuwendung, Verständnis, Geduld und Toleranz schaffen, keinesfalls aber Bestrafungen (wie z.B. die hier leider oft empfohlene Wasserpistole - *kopfschüttel*), da eine Katze die Strafe nicht mit ihrem Verhalten in Verbindung bringen kann (erst recht nicht, wenn das "Fehlverhalten" bereits in der Vergangenheit liegt).

Hilfreich sind vielmehr Lob und Belohnungen, und zwar immer genau in dem Moment, in dem die Fellnase sich so verhält, wie es von ihr erwartet oder gewünscht wird. Clicker-Training wäre hierzu z.B. eine sinnvolle Übung.

Zudem ist es aber natürlich auch wichtig, einer Katze ggf. durch ein deutliches "Nein" konsequent ihre Grenzen aufzuzeigen.

Wie hier bereits empfohlen, solltest Du ausreichend Kratz- und Bewegungsmöglichkeiten schaffen, z.B. durch mehrere Kratz- und Kletterbäume, Kokos-Fußmatten, Sisal-Spielzeug, abgesicherten Balkon, Catwalk, etc..

Die Attraktivität vorhandener Kratzflächen lässt sich zudem z.B. durch Einreiben mit Katzenminze oder Baldrian, aber auch durch "Vormachen" (mit den Fingernägeln am Kratzbaum kratzen), weiter steigern.

Oft wird auch geraten, direkt vor bzw. an den kratzgefährdeten Orten einen Kratzbaum aufzustellen, sozusagen als "Blitzableiter".

Ebenso soll es helfen, an kritischen Stellen Doppelklebeband oder glatte Folien anzubringen, was Katzen nicht mögen. Im Fachhandel gibt es zudem Kratzecken und -matten, die primär zum Schutz von Wänden und Wandecken gedacht sind, bei Bedarf aber auch an anderer Stelle sinnvoll einsetzbar sind.

Schließlich gibt es noch diverse Sprays und Aromen (z.B. Zitrusduft), die Katzen angeblich fernhalten sollen, von denen ich persönlich aber nicht viel halte, weil sie eher auf kurzfristige Abschreckung, als auf dauerhafte Lerneffekte setzen.

Ansonsten solltest Du darauf achten, dass Deine Katze stets ausgelastet und so müde gespielt ist, dass sie möglichst kein Interesse mehr an den Wänden oder der Einrichtung hat.

Alles Gute Dir und Deiner Fellnase!

Vielen dank Für deine Hilfe.
Schlafen tut sie eig viel,allerdings früh bis späteren Nachmittag nicht da ist sie allein aber ich werde einfach mal mit ihr mehr spielen und Zeit verbringen 🙂

Die Katze ist noch jung - sozusagen im Flegelalter.

Es klingt, als sei sie nicht ausgelastet und unterbeschäftigt - vermutlich auch ein Einzeltier.

Junge Katzen haben viel Energie und Bewegungsdrang. Sollte es eine rein in der Wohnung gehaltene Katze sein, sollte sie einen Spielkameraden gleichen Geschlechts in ca. dem selben Alter bekommen.

Ist sie noch nicht kastriert, sollte auch das umgehend geschehen.

Du solltest Dich viel mit der Katze beschäftigen und ihr ausreichend Kletter- und Kratzmöglichkeiten bieten.

Wenn es die Umstände zulassen, verkleide die Ecke, in der sich die Katze immer hinaufzieht mit Teppich.

Unerwünschtes Verhalten kann man mit einer Wasserspritzpistole/Pflanzensprühflasche korrigieren. Achte hierbei, dass der Strahl nicht zu hart ist und du die Katze nicht in die Augen, Ohren u. Nase triffst.

Es muss bei dieser Methode auch unbedingt zeitnah reagiert werden, damit die Katze den Wasserstrahl mit ihrem Verhalten verknüpfen kann. Sie sollte Dich mit der "Bestrafung" nicht in Verbindung bringen - das könnte das Vertrauensverhältnis negativ beeinträchtigen.

Bedenke bitte, dass das Verhalten aus Sicht der Katze völlig normal ist - sie hat den Drang nach Toben und Bewegung!

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