Kätzin kastriert - ein paar Fragen sind offen/Erfahrungswerte?

Hallo ich schon wieder,

Gestern wurden meine zwei Miezen kastriert (6 Monate). Dem Kater ging es abends schon wieder prima, die Kätzin hat natürlich länger gebraucht, ist aber nun relativ wohl auf.

Heute morgen dann hat sich die kleine Rabaukin dann einen Faden gezogen. Die Wundränder waren zu, ich bin trotzdem vorsorglich zur TÄ gefahren. Es musste nicht nachgenäht werden, die Wunde ist reizlos, die Subkutannähte zu. Die TÄ hatte ihr dann einen Kragen angepasst (tat sie gestern noch nicht da ihre Erfahrungswerte sind, dass Katzen weniger lecken als Hunde), sie soll jetzt nicht den andern noch ziehen und in der Wundtasche rumlecken. Bodys waren leider aus, sind erst bestellt. Mit dem Kragen kam sie überhaupt nicht klar. Sie lief nur rückwärts, blieb überall hängen und zu allem Überfluss erkannte ihr Bruder Earl das Ding noch als Spielzeug und haute dauernd drauf. Also Kragen ab, was nun. Ein Babybody hat ihr nicht richtig gepasst, da rutschte sie immer raus und drohte sich zu verheddern. Dann haben wir eine Mullbinde um den Bauch gewickelt. Natürlich nicht allzu fest. Hielt zunächst gut, aber sie rollte sich runter und bei der Fellpflege blieb sie mit der Zunge immer drin hängen. Nun hab ich aus nem alten Tshirt ein Body geschneidert nach dieser Anleitung http://www.artgerechtes-katzenleben.de/diy-fuer-katzen/katzenbodykastrationsbody-schnell-selbst-machen-ohne-naehen/1097 Sie bewegt sich darin aber wie eine Krabbe: Seitlich und "stakst" mit den Beinchen. Ich habe nachgesehn, es spannt nichts, Vorder-und Hinterläufe sind frei. Gibt sich das nochmal wenn sie sich daran gewöhnt hat? Oder welche Möglichkeiten zum Wundschutz gibt es noch? Es ist die erste Kastration für mich. Trennen kann ich die beiden nicht, ohne einander gibts "Katzenjammer" par excellence da sie von klein auf einander gewohnt sind.

Nächste Frage: Sie trinkt plötzlich verhältnismäßig viel. Sie macht auch Pipi, aber momentan nicht ihrer Trinkmenge entsprechend. Gefressen hat sie auch schon, verträgt sie auch gut, hat auch schon Stuhlgang abgesetzt. Ist das noch eine Nachwirkung der Narkose, 24h Nüchternheit? Die TÄ hat sie ja heute gesehn und hatte an ihrem Zustand auch nichts auszusetzen.Mich wundert es halt und ich versteh auch gern die Zusammenhänge. Ansonsten trinkt sie nur wenn sie TroFu ins Fummelbrett bekommen oder viel mit ihrem Brüderchen rumhatzt.

Falls ich bei dem Body bleibe (sie braucht einen Wundschutz bis zum Fadenzug) wie kann ich sie bei der Fellpflege unterstützen? Muss ich das bei ihr unbedingt (ist eine EKH "Haus und Hofkatze). Soll ich am Tage mal den Body ausziehen und sie unter Aufsicht putzen lassen? Oder bürsten?

Ich hoffe die Kastrationserfahrenen können mir etwas helfen. Man steht beim TA und vergisst immer seine tausend Fragen. Alles in allem zum Post-Op Zustand der beiden: sie wirken, bis auf äußerliche Veränderungen und ein bisschen mehr Zurückhaltung der Kätzin, wieder wie vor der OP.

Viiiielen Dank für eure Hilfe!

7 Antworten

Meine Katzen haben nie einen Kragen oder Body bekommen. Allerdings wurde mit selbstauflösenden Fäden genäht. Du solltest Deine Tierärztin mal danach fragen.

Bei keiner meiner Katzen mussten Fäden gezogen werden. Die sind von selbst und mit Hilfe der Katze rausgegangen.

Dass Deine Katze relativ viel trinkt, kann an den Nachwehen der Narkose liegen und vorläufig würde ich mir darüber noch keine Gedanken machen.

Sollte die Katze noch immer so viel trinken, nachdem die Fäden gezogen wurden, würde ich die Tierärztin mal darauf ansprechen.

Ich würde meiner Katze den Body ausziehen und sie auch bürsten. Lenke sie einfach durch Schmusen ab, wenn sie an der Wunde rumleckt.

Das aber solltest Du selbst entscheiden.

Mach Dir nicht so viel Gedanken :). Der Mieze geht es gut - die Chemie von der Narkose tobt noch im Körper herum - deshalb trinkt sie vermutlich soviel. Wenn sie Pipi macht und Kot abgesetzt hat - ist alles bestens. Lass sie nicht so viel rumtoben - und behalte den Wundschutz an!!! Fellpflege ist gut, sie ist aber in der Wohnung und muß sich deshalb nur als "Reflex" putzen - und wenn sie rumstakst, weil sie was anhat - da muss sie durch - ist ja nur für ein paar Tage, bis die Fäden raus sind - ich hab die übrigens damals selbst gezogen, nachdem die Wunde super verheilt war und alles trocken war... und dann ist alles gut! Verhaltensänderungen können kommen - aber erst nach ein paar Monaten - müssen aber nicht! Wenn sie jetzt anders ist, sind das noch Nachwirkungen von der Narkose.


Da bin ich leider überfragt. Als meine Katze kastriert wurde, waren es selbstauflösende Fäden und einen Kragen gab es auch nicht. Der Wildfang war auch am selben Abend schon wieder draußen, während ich im Haus fast gestorben bin vor sorge. 

Aber von einer Freundin kenne ich das mit dem Kragen. Ihre Katze hatte den auch und ist bei den Fließen immer hängen geblieben, also hat sie den Kragen abgemacht. Das einzige was die Katze dann gemacht hat, war das Jod abzulecken. Danach hat die Katze an der Wunde gar nichts mehr gemacht.

Katzen sind ja nicht doof! Ich denke manchmal ist es übertriebene Fürsorge mit dem Kragen 

Dachte ich auch... aber nachdem sie penetrant immer wieder an dem verbliebenen Faden rumknibbelt, glaube ich, ist sie einfach ein Ausnahmefall. Hab ihr heute morgen die Mullbinde abgenommen und da ging das rumlecken direkt weiter. Schmusen, Kraulen, Spielen, egal. Mitten in dem was sie tut hält sie plötzlich inne und fängt an zu lecken. Wahrscheinlich spürt sie die Fäden, die jucken oder ziepen ja durchaus (kenn ich aus eigener Erfahrung). 

In meiner Kindheit hatten wir eine gut halbjährige Katze, die mehrmals mit tiefen Schnittwunden nach Hause kam, vielleicht von einem Stacheldraht. Verbände anlegen war an der Stelle nicht möglich. Wir versuchten Salbe draufzustreichen, aber die Katze hat sie immer sofort wieder abgeschleckt. Die Wunden selbst haben ihr nichts ausgemacht. Sie hat einfach nur vermehrt daran geleckt. Nach zwei, drei  Tagen waren sie jeden Mal verschwunden.

Katzen verfügen über enorme Selbstheilungskräfte. Als Beutegreifer müssen sie Verletzungen schnell überstehen, nicht jede Beute ist wehrlos, und eine lange Auszeit ohne Nahrung können sie auch nicht nehmen.

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