Ängstliche Katzen

Hallo,

vor 1,5 Jahren bekamen meine Freundin und ich endlich unsere lang ersehnten Katzen vom Tierschutzverein. Die zwei heißen Tina und Sissi und waren ungefähr 7 Monate alt. Bevor wir sie bekamen besuchten wir die Pflegestelle, wo sie mit mehreren anderen, meist älteren Katzen lebten und dort fast nur untergebuttert wurden. Gesehen haben wir nur Tina, die etwas mutigere der beiden, Sissi hatte sich nur versteckt. Anfassen lies sich Tina jedoch nicht, man konnte ihr nicht zu nahe kommen, spielen hingegen mit ein wenig Abstand zu ihr ging. Nun sind die beiden bei uns, wir hatten für die beiden das Schlafzimmer und den Flur vorbereitet, mit Fress- und Trinknapf, Karton, Katzengrass und Spielzeug, Katzenklo steht auf dem Flur.

Nachdem wir den Korb aufgemacht haben, verstecken sich die beiden allerdings nur unter dem Bett, in der hintersten Ecke. In der ersten Nacht kamen sie gar nicht heraus und rührten das Essen auch nicht an, in der zweiten Nacht konnten wir hören, wie sie das Katzenklo benutzen und auch so langsam und extrem vorsichtig das Schlafzimmer erkundet haben. Wohnzimmer und Badezimmer hatten wir erstmal zugelassen. In den folgenden Nächten wurden sie immer aktiver und man konnte mit ihnen auch spielen, allerdings durfte man sich nicht viel bewegen und schon gar nicht auf die beiden zugehen oder versuchen zu streicheln. Sie hocken tagsüber unter dem Bett, aber eher gemützlich, sie putzen sich und liegen entspannt da, aber rauslocken lassen sie sich nicht. Sie scheinen auch wenn man sie ignoriert nicht herauszukommen wenn sie wissen, dass wir uns im Wohnzimmer aufhalten. Nachts hingegen kommen sie langsam raus, hauen nicht sofot ab wenn man das Licht anmacht und verhalten sich relativ locker, sie flitzen herum, legen sich im Flur auf den Boden, dort wälzen sie sich umher... Aber man darf bloß nicht aufstehen sonst sind sie weg. Meine Sorge ist nun, dass sie auf ewig menschenscheu bleiben und sich nie anfassen lassen von uns, auch wenn die Pflegerin meinte, dass sie sie soweit hatte, dass sie die beiden streicheln konnte...

Dies war vor ca. 1,5 Jahren. Mittlerweile sind die beiden ein klein wenig aufgetaut. Sissy ist mittlerweile so weit, dass man sich ihr ganz langsam nähern und sie streicheln kann. Tina hingegen rennt weg, wenn man ihr zu nahe kommt. Wenn es ums Fressen geht, sind beide sehr zögerlich, so kenne ich das von Katzen nicht. Sie fressen erst sehr viel später, einige Zeit, nachdem man ihnen das Fressen hingestellt hat... Tagsüber spielen sie rum und jagen sich, sie tollen herum und sehen total süß aus. Allerdings darf man sich ihnen nicht wirklich nähern. Tina zuckt zusammen, wenn man sie dann doch mal zu streicheln bekommt, kneift die Augen zusammen und schaut misstrauisch hin, manchmal starrt sie auch mit riesen Augen, da lasse ich sie lieber in Ruhe. Sie wirkt immernoch extrem misstrauisch und lauscht auf JEDEs Geräusch.

Ich habe Angst, dass die beiden niemals auftauen und für immer so scheu bleiben... :-(

6 Antworten

Es gibt einfach Katzen, die sich nicht gerne anfassen lassen. Meine Smokie ist jetz 9 Jahre alt. Sie wurde bei mir geboren. Aber sie war von Anfang an gegen schmusen und anfassen. Ihre Brüder haben sich als Babies anstandslos wiegen lassen, Smokie hat sich immer ganz steif gemacht. Es ist bis heute so geblieben, dass sie keine Schmusekatze ist. Trotzdem ist sie die Katze, die sich ständig in meiner Nähe aufhält. Sie springt auch auf mein Bett, möchte aber nicht gestriechelt werden. Manchmal kommt sie jedoch von allein und wäscht meine Hand mit ihrer rauhen Zunge. In ganz seltenen Fällen, wenn weder ihr Vater noch ihre Mutter auf meinem Bett liegen, kommt sie doch mal hoch , wäscht meine Hand und legt sich auf den Rücken, dass ich ihr Bäuchlein streicheln darf, ganz lange! Aber das ist selten und ich genieße diese Momente sehr. Trotzdem weiß ich, dass sie sich ganz eng mit mir verbunden fühlt, weil sie sich fast immer in meiner Nähe aufhält. Wenn sie morgens auf mein Bett springt, begrüßt sie mich auch immer mit Stimme, ganz merkwürdiges Gekrächze, mit Miauen hat das nichts zu tun. Ich würde den beiden alle Zeit der Welt lassen und sie auf keinen Fall bedrängen. Ihr müßt immer mit ihnen reden und sie ansprechen, jedoch solltet ihr vermeiden, sie gegen ihren Willen zu streicheln. Die Initiative zur Nähe muß von den Katzen ausgehen, niemals von euch. Bei meinem Kater und der Mamakatze ist es in der Regel so, ich rufe sie und sie gucken völlig desinteressiert, fangen an sich zu putzen und nach wenigen Minute, wenn sie mit dem Putzen fertig sind,** beschließen sie aus eigenem Antrieb**, zu mir zu kommen. Einfach viel Geduld und ganz kleine Schritte

Das ist wirklich recht extrem.....die Ärmsten... Ich vermute mal, dass ihr die Vorgeschichte der beiden nicht kennt, oder?

Ich habe vor ziemlich genau 3 Jahren zu meiner Bande noch ein kleines Katerchen dazubekommen. Der kleine Kerl war auch extrem scheu und ängstlich. Auf ihn zugehen, streicheln oder gar hochnehmen....no way. Ich kann auch nur vermuten, dass er irgendeine schlechte Erfahrung gemacht hat. Nach ein paar Monaten kam er abends ganz zögerlich zu mir aufs Bett und hat sich vorsichtige Streicheleinheiten abgeholt. Darin wurde er auch immer mutiger und entwickelte sich regelrecht zum Kampfschmuser - solange ich waagrecht im Bett lag, offenbar erscheine ich ihm da ungefährlich ;)

Letztes Jahr fing es dann irgendwann an, dass er mal aufs Sofa hüpfte und sich neben mich legte. Oder dass ich ihn streicheln darf, wenn ich langsam auf ihn zugehe. Mittlerweile fordert er auch Begrüssungs-Streicheleinheiten ein, wenn ich nach Hause komme. Er spielt auch immer gern mit, wenn ich die Spielangel aus dem Schrank hole

Aber sobald ich einen schnellen Schritt auf ihn zu mache. flitzt er weg - immer noch. Und wenn wir zum Tierarzt müssen, muss ich ihn überlisten, um ihn auf den Arm und in die Box zu bekommen.

Ich hoffe, dass unsere Beziehung noch steigerungsfähig ist ;) Ansonsten muss man wohl wirklich akzeptieren, dass unsere Fellnasen sehr verschiedene Charaktere haben.

Nach 1,5 Jahren immer noch zur Geduld zu raten, mag merkwürdig klingen, aber ich denke, dass auch bei euch noch Steigerung möglich ist. Versucht sie neugierig zu machen - mit Spielzeug, mit Geräuschen....was auch immer. Aber bedrängt sie niemals, auch wenn die Versuchung manchmal groß sein mag ;;

Hallo, kann mir vorstellen das es nicht einfach ist es zu akzeptieren, aber es könnte möglich sein das es so bleibt wie es ist. Dann habt ihr aber trotzdem eine gute Tat begangen in dem ihr ihnen ein liebevolles Zuhause gebt. Die unsere ( hatten wir als Dreijahrige ) aus dem Tierheim ist nun sieben jahre bei uns und immer noch sehr zurückhaltend. Kommt ins bett und läßt sich auch streicheln aber auf den Arm nehmen oder das sie auf den Schoß oder auf's Sofa kommt macht sie nicht. Sie dankt es uns auf ihre Art jeden Tag aufs Neue. Gebt die Hoffnung nicht auf, vielleicht macht es doch die Zeit und sie werden zutraulicher. Viel Glück und Freude mit den Fellnasen wünscht mit liebem Gruß, Leila8

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