Mein Kater frisst fast nur Trockenfutter - ist das ungesund?

Egal was für ein Nassfutter ich meinem Kater anbiete, er frisst immer nur ein paar Bröckchen davon und lässt den Rest stehen, ohne nochmals davon zu fressen. Anscheinend steht er wohl mehr auf Trockenfutter. Er trinkt auch genug, trotzdem mache ich mir Gedanken, ob das auf Dauer gut für ihn ist fast ausschliesslich Trockenfutter zu fressen.

8 Antworten

Ja, wenn Dein Kater genug trinkt und Du ein wirklich hochwertiges Trockenfutter gibst, schadet es nicht. Spendiere dem Tierchen doch hin und wieder mal ein Stück Fleisch vom Huhn, oder Fisch, oder auch mal ne Dose Oelsardinen oder Thunfisch im eigenen Saft. Ich denke, dass Dein Kater das lieber hat, als das meistens künstliche Zeug von Nassfutter.

Er bekommt zwischendurch mal etwas Fleisch, aber wenn ich ihm Fisch vorsetze zeigt er mir 'nen Vogel, das frisst er überhaupt nicht. Weder Ölsardinen, noch Thunfisch oder sonst was aus dem Meer.

Meine Katzen lieben jede Sorte Fisch und bekommen auch mal die Fischabfälle von unserem Fischer hier, meist Sardinen, die sie lieben und dafür lieben sie auch den Fischer.

Hallo Amber,

ja, leider ist die ausschließliche Gabe von Trockenfutter ungesund. Das liegt zum einen an der oft sehr kohlenhydratlastigen Zusammensetzung, auf die der Organismus der Katze nicht eingerichtet ist. Katzen sind hochspezialisierte Beutetierfresser (Karnivoren) und ernähren sich natürlicherweise von kleinen Beutetieren wie z. B. Nagern, Vögeln und Kleinsäugern. Je nach Gegend in der die Katze lebt, kommen ggf. noch Fisch und Insekten hinzu. Auf diese Art von Ernährung hat sich der Stoffwechsel der Katze in Millionen von Jahren (schon die ersten Vorfahren unserer Katzen waren Fleischfresser) perfekt eingestellt. 

Kohlenhydrate kommen in der natürlichen Ernährung der Katze nur in sehr geringem Maße vor (z. B. im Mageninhalt der Beute) und können von der Katze auch kaum verstoffwechselt werden, da ihr die dazu notwendigen Enzyme fehlen. Wird die Katze nichtsdestotrotz mit großen Mengen Kohlenhydraten gefüttert, führt dies häufig zu Übergewicht und kann auch die Entstehung von Krankheiten wie z. B. Diabetes mellitus Typ II begünstigen. 

Genauer ist das hier erklärt: https://haustiger.info/trockenfutter-erhoeht-risiko-fuer-katzen-an-diabetes-typ-2-zu-erkranken/

 Ein anderes Problem ist die fehlende Flüssigkeit. Die Vorfahren unserer Katzen leben in sehr trockenen Gegenden und decken ihren Flüssigkeitsbedarf vornehmlich über ihre Nahrung. Dadurch ist das Trinkbedürfnis bei der Katze deutlich geringer ausgeprägt als z. B. beim Hund oder auch beim Menschen. Bekommt eine Katze jetzt Trockenfutter zu fressen, müsste sie eigentlich 3-4x die Menge des Futters an Wasser trinken, um genug Flüssigkeit aufzunehmen, was sie (siehe mangelndes Trinkbedürfnis) nicht tun wird, auch wenn Katzen, die mit Trockenfutter ernährt werden mehr trinken als mit Nassfutter ernährte Katzen. Es wird niemals genug sein! Wenn man sich jetzt ansieht, wie wichtig Wasser für so ziemlich alle Vorgänge im Körper ist, ist leicht nachvollziehbar, dass eine dauerhaft zu geringe Flüssigkeitszufuhr zu gesundheitlichen Problemen führen kann (z. B. der Nieren und Harnwege). Einweichen des Trockenfutters löst das Problem leider nicht und erhöht noch dazu die Gefahr von Schimmelpilzbefall.

Weiterführende Informationen: https://haustiger.info/wasser-fuer-katzen/

Eine zahnreinigende Wirkung hat Trockenfutter im Übrigen auch nicht. Es gibt daher im Endeffekt keinen Grund, warum eine Katze mit Trockenfutter gefüttert werden sollte. Leider sehen das manche Katzen anders, da Trockenfutter einfach intensiver schmeckt. Deine scheint ein solcher Fall zu sein. ;-) Da braucht es gute Nerven. 

Grundsätzlich können aber mit der richtigen Taktik und mit viel Zeit und Geduld so gut wie alle Katzen umgestellt werden.

Um die Katze von Trockenfutter auf Nassfutter umzustellen, beginnst du am besten damit, das Futter nicht mehr den ganzen Tag zur Verfügung zu stellen, sondern feste Fütterungszeiten (mindestens drei, besser vier oder fünf) einzuführen. Dann fängst du an, das Trockenfutter nur ganz leicht zu befeuchten (z. B. mit einer (neuen, unbenutzten) Blumenspritze. Wird das Futter mit der Wassermenge angenommen, erhöhst du die Wassermenge nach und nach immer weiter, bis du bei eingeweichtem Trockenfutter angekommen bist (Wichtig! Eingeweichtes Trockenfutter nicht längere Zeit stehenlassen).

Im nächsten Schritt gibst du eine winzige Menge Nassfutter mit ins Trockenfutter. Wird die angenommen, erhöhst du die Menge nach und nach immer weiter und reduzierst die Trockenfuttermenge entsprechend. 

Lg

Anika

Prinzipiell in Ordnung, mache Kater/Katzen mögen das Trockenfutter tatsächlich lieber. Wenn Du unsicher bist, frag ruhig mal den Tierarzt, der wird Dir ganz genau erklären, wieso und weshalb und wieviel in Ordnung ist. Vielleicht wird er Dir auch raten, so 1x im Jahr mit dem Kater zum Checkup vorbeizukommen, das wäre ok!

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